Hünxe/Voerde. In Hünxe befindet sich das Projektbüro der Leader-Region Lippe-Issel-Niederrhein. So können Bürger und Vereine für Projekte Fördergeld erhalten.
- In Hünxe sitzt das Regionalmanagement der Leader-Region Lippe-Issel-Niederrhein.
- Über das Projekt werden Fördergelder für kleinere und größere Projekte vergeben.
- Diese Projekte wurden schon umgesetzt und was man für die Förderung leisten muss.
Es ist ein besonderes Haus, das an der Dorstener Straße in Hünxe die Nummer 13 trägt: Nicht nur sind im ehemaligen Gemeindehaus die Bezirksbeamten der Polizei für die Gemeinde zu finden. Auch Quartiersmanagerin Annelie Giersch empfängt hier ihre Gäste und die Hünxer Gemeindewerke ihre Kunden. Zugleich ist das Haus aber auch die Adresse des Projektbüros der Leader-Region Lippe-Issel-Niederrhein.
„Leader“ ist dabei die Abkürzung für „Liaison Entre Actions de Développement de l‘Économie Rurale“, also die Vernetzung von Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft, ein Förderprogramm der EU, um ländliche Räume weiter zu entwickeln. In der Region werden neben Hünxe auch die Gemeinden Voerde, Wesel, Schembeck und Hamminkeln bespielt.
Bürger sollen ihre eigenen Idee einbringen
Regionalmanagerin Carolyn Mrotzek stellte die Arbeit des Projektes in der Region im Hünxer Rathaus der Politik vor. Zu den umgesetzten Projekten gehören zum Beispiel die Spielflächengestaltung des neuen Spielplatzes im Park an Haus Voerde, die Machbarkeitsstudie für einen Dorfladen im Voerder Stadtteil Götterswickerhamm oder die Erstellung eines Konzeptes für die Nahmobilität in der Region.
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„Wir arbeiten nach dem Bottom-Up-Prinzip“, erklärt Carolyn Mrotzek. Es wird also von unten nach oben gearbeitet. Oder mit anderen Worten: „Bei Leader sollen die Bürger ihre eigenen Ideen einbringen.“ Dazu gibt es eine Lokale Arbeitsgruppe, die neben Vertretern der beteiligten Kommunen zur Mehrheit aus Privatpersonen aus der Region besteht.
Kleinprojekte bis 20.000 Euro umsetzen
Aber es kann dank des Förderprogramms „Kleinprojekte“ im Prinzip jeder Bürger in der Region ein Projekt vorschlagen, das mit finanziellen Mitteln aus dem Projekt gefördert werden kann. Und das kann sich durchaus lohnen. Gefördert werden in dem Programm kleinere Projekte mit Gesamtkosten von bis zu 20.000 Euro, die innerhalb eines Jahres umgesetzt werden können. Bis zu 80 Prozent der Gesamtmittel, also maximal 16.000 Euro, können dabei an Fördergeldern bewilligt werden.
Wichtig dabei: Es werden nur investive Maßnahmen und Anschaffungen gefördert, die öffentlich zugänglich sein müssen. So wurden etwa der Bewegungs- und Spieleparcours und die Edelstahlrutsche im Freibad Voerde mit Mitteln aus dem Programm finanziert. Aber auch Vereine und Initiativen in Hünxe, wie beispielsweise Hünxe summt, profitierten bereits von Fördergeldern aus dem Topf der Leader-Region.
2,7 Millonen Euro Fördergeld stehen zur Verfügung
Doch auch größere Projekte kann man über de Leader-Region an den Start bringen. Bis zu 250.000 Euro Projektkosten werden dabei mit bis zu 65 Prozent gefördert. „Allerdings müssen dabei mindestens 10 Prozent der Leistungen von den Projektträgern erbracht werden“, erklärt Carolyn Mrotzek. Das kann beispielsweise durch ehrenamtliches Engagement gestemmt werden, das für die Projekte mit einem gewissen Stundensatz angerechnet wird. Gefördert werden dabei innovative Maßnahmen zur Umsetzung der regionalen Entwicklungsstrategie, die sich postiv auf die Lebensqualität der Menschen vor Ort auswirken. Ein prominentes Projektbeispiel ist der Ausbau der 163 Kilometer langen Drei-Flüsse-Route, auf der zahlreiche Radfahrer regelmäßig unterwegs sind.
Aktuelle Projekte
Aktuell in Umsetzung befinden sich die Förderung für Nachhaltigen Aktivtourismus in der Region durch die Lokale Arbeitsgruppe Lippe-Issel-Niederrhein, ein Dirtpark-Projekt in Hamminkeln und eine Planung der Umbaumaßnahme im Naturdorf Lühlerheide. Rund 380.000 Euro an Fördergeldern fließen in die drei Projekte.
Auf der Internetseite der Leader-Region (www.lag-lin.de) finden sich neben weiteren Projektbeispielen auch die genauen Kriterien, die Ideen erfüllen müssen, um Fördergelder aus dem Topf der Region bekommen zu können.
Das Regionalmanagement, bestehend aus Carolyn Mrotzek und Alexander Jaegers berät und unterstütz die Bürger gerne bei ihren Projektideen.
Zwischen 2016 und 2022 wurden in der Region 22 Projekte dieser Art umgesetzt. „Das ist schon eine beachtliche Zahl“, sagt Projektmanagerin Carolyn Mrotzek. „Und ein echter regionaler Mehrwert.“ Bis 2027 läuft das Projekt in der Region auf jeden Fall weiter. Für diesen Zeitraum stehen vom Förderbudget in Höhe von 2,7 Millionen Euro aktuell noch rund 1,8 Millionen Euro an Fördermitteln zur Verfügung. Es können also noch weitere Projekte umgesetzt werden, wenn sich Bürger finden, die diese anstoßen.