Voerde. Die Machbarkeitsstudie kommt zum Ergebnis, dass sich ein reines Lebensmittelgeschäft nicht lohnen würde. Aber das Rheindorf hat mehr zu bieten.
Die Idee, einen Dorfladen in Götterswickerhamm aufzubauen, steht schon seit etwas längerer Zeit im Raum. „Wir wurden häufiger darauf angesprochen“, sagt Anneliese Rühl, Vorsitzende des Vereins „Unser Dorf hat Zukunft Götterswickerhamm“.
Mit Mitteln aus dem Leader-Programm wurde zu diesem Thema eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Mit dieser hat sich die Firma DORV aus Jülich beschäftigt, die dort aus einer Bürgerinitiative zur Gründung eines Dorfladens entstanden ist. Die Ergebnisse wurden während einer Bürgerinformationsveranstaltung im evangelischen Gemeindehaus vorgestellt.
Konzepte aus anderen Kommunen dienen als Vergleich
„Wir sind keine Berater, wir sind Begleiter“, stellte DORV-Geschäftsführer Heinz Frey bei seiner Präsentation im evangelischen Gemeindehaus im Rheindorf klar. Er und sein Kollege Christian Klems seien vor allem in Götterswickerhamm, um die Menschen vor Ort zu unterstützen, einen eigenen Weg zum Dorfladen zu gehen.
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In der Folge stellte er das Konzept des DORV-Zentrums vor, wie es in Jülich und an anderen Orten erfolgreich umgesetzt wurde: Man bündelt in einem Laden alles rund um eine Theke: Metzgerei, Brotangebot, Kasse und Dienstleistungen. „Wir machen alles in einem Laden, mit einer Theke und mit dem gleichen Personal“, erklärt Heinz Frey das Konzept, das auch ein Café als Treffpunkt für die Dorfgemeinschaft beinhaltet und zudem Post- und Bankdienstleistungen anbieten könnte. Ein solches „DORV-Zentrum“ könnte, nach den bisherigen Plänen, im Dorfgemeinschaftshaus umgesetzt werden.
Kein reines Lebensmittelgeschäft
Aber kann sich ein solcher Laden für Götterswickerhamm als Dorf überhaupt lohnen? Christian Klems präsentierte die Machbarkeitsstudie, die Basiswerte wie Einwohnerzahl, Kaufkraft und die Nähe zu anderen Versorgern einschlossen. Das Ergebnis: Ein reines Lebensmittelgeschäft würde sich für das Rheindorf mit 560 Bewohnern nicht rechnen. Aber Götterswickerhamm hat einiges mehr zu bieten: So strömen regelmäßig Touristen in den Ort, um am Rheinufer zu entspannen, und es gibt ein hohes Engagement der Bürger vor Ort. Bezieht man diese Faktoren mit ein, so könnte sich der Laden rechnen. „Ich glaube, dass es möglich ist, dieses Projekt hier umzusetzen“, sagte Christian Klems.
Allerdings ist dazu ein Engagement der Bürgerschaft im Ort unerlässlich. „Ihre Aktivität ist gefordert, nicht nur im Prozess der Umsetzung, sondern auch darüber hinaus“, erklärte Heinz Frey den versammelten Bürgern. Diese durften dann in kleinen Gruppen einige Ideen für das mögliche neue Dorfzentrum ausarbeiten und entwickelten dabei schon einige kreative Ideen.
Umfrage unter den Dorfbewohnern folgt jetzt
Bevor das Projekt weitergeführt wird, steht jetzt allerdings eine Umfrage unter den Dorfbewohnern an, die von den Bürgern vor Ort durchgeführt werden soll. „Wir wollen noch mehr Menschen mit ins Boot holen“, erklärt Christian Klems. Die Freiwilligen, die sich für das Projekt gemeldet haben, sollen gemeinsam mit den beiden DORV-Vertretern einen Fragebogen entwickeln und damit dann die Menschen im Ort besuchen. Am 25. Oktober soll es dazu um 18 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus einen Workshop geben. Ab November könnte dann die Umfrage beginnen.
Wie lange der Prozess insgesamt dauern wird, lässt sich nicht abschätzen. Wenn die Befragungen abgeschlossen sind, sollen die Ergebnisse verarbeitet werden. Anfang nächsten Jahres könnten die engagierten Bürger vor Ort dann beginnen, ihren Dorfladen konkret zu planen. Wichtig dabei ist, dass sich der Laden selbst finanziert. „Wir können kein Projekt auf den Weg bringen, das sich betriebswirtschaftlich nicht rechnet“, sagte Heinz Frey.