Hünxe. Der Planungsausschuss hat grünes Licht für den Bau eines weiteren Windrads in Hünxe gegeben. Wo die 230 Meter hohe Anlage am Ende stehen soll.

Es war eine vergleichsweise schnelle Entscheidung, die der Ausschuss für Planung, Umwelt und Klimaschutz fällte. Die Windpark Hünxe GmbH beantragt die Errichtung und den Betrieb einer neuen Windenergieanlage. Die Dimensionen der Anlage sind durchaus beeindruckend. Das Windrad soll eine Nabenhöhe von 160 Metern und insgesamt 229,10 Metern Gesamthöhe haben. 4260 Kilowatt Nennleistung soll die Anlage dann produzieren. Das wäre etwa genug Energie, um mehr als 4000 Drei-Personen-Haushalte mit Strom zu versorgen.

Hier soll die neue Windkraftanlage stehen

Als Standort für das neue Windrad ist ein Grundstück in Bruckhausen vorgesehen. Die Fläche liegt direkt neben der A3 am Bergschlagweg in unmittelbarer Nähe des Parkplatz Bergschlag. Damit befindet sich die Fläche genau in der Mitte zwischen den Windkraftanlagen im Bereich der Halde an der ehemaligen Zeche Lohberg, die ebenfalls von der Windpark Hünxe GmbH betrieben werden und den Anlagen des Windparks Hünxer Heide, die von der gleichnamigen GmbH betrieben werden.

Eine der Flächen direkt am Bergschlagweg neben der Autobahn (Bildmitte) ist für das Projekt vorgesehen. Das Windrad hier soll rund 230 Meter Höhe erreichen.
Eine der Flächen direkt am Bergschlagweg neben der Autobahn (Bildmitte) ist für das Projekt vorgesehen. Das Windrad hier soll rund 230 Meter Höhe erreichen. © Hans Blossey

Im Ausschuss für Planung, Umwelt und Klimaschutz, der sich mit dem Antrag befassen musste, wollte Torsten Fengels (FDP) wissen, ob sich der Standort für die geplante Anlage in einer der Konzentrationszonen für Windkraftanlagen der Gemeinde Hünxe befindet, was vonseiten der Verwaltung bejaht werden konnte.

„Wir brauchen da also keine Änderung des Flächennutzungsplanes“, erklärte Bürgermeister Dirk Buschmann. „Die ausgewiesene Fläche ist aktuell sogar privilegiert“, ergänzte Kämmerer Michael Häsel, der durch sein Amt auch Geschäftsführer der Gemeindewerke Hünxe und der Windpark Hünxe GmbH ist. Durch die Privilegierung ergäben sich Vorteile bei der Antragsstellung für die weitere Windenergieanlage am Standort.

Keine großen Spielräume in der Politik

Die Politik hatte an der Stelle eigentlich nicht viel zu entscheiden. Da Windenergieanlagen im Außenbereich grundsätzlich zulässig sind und innerhalb der dafür extra ausgewiesenen Konzentrationszone ohnehin, gab es wenig zu diskutieren. „Die Prüfung und Stellungnahme der Gemeinde beschränkt sich hier auf die Frage, ob öffentlich-rechtliche Vorschriften im Rahmen der gemeindlichen Belange (...) einer Genehmigung entgegenstehen“, betonte die Verwaltung in ihrer Vorlage für die Politik.

„Alle übrigen Zulässigkeitsvorraussetzungen werden von den dafür zuständigen Fachbehörden geprüft“, heißt es in der Vorlage weiter. Die Ausschussmitglieder gaben daher folgerichtig einstimmig grünes Licht für den Bau der Anlage.

Anlage war schon länger in Planung

Das neue Windrad war dabei schon etwas länger in Planung. „Wir haben etwas länger gebraucht, weil wir zum ersten Mal in einem neuen Verfahren geplant haben“, erklärt Michael Häsel, Geschäftsführer der Windpark Hünxe GmbH, die eine Gesellschaft mit Beteiligung der Hünxer Gemeindewerke und der RAG Montanimmobilien ist. Nachdem mit der Abstimmung im Hünxer Ausschuss eine erste Hürde genommen ist, wartet man nun noch auf die Erlaubnis zum Betrieb der Anlage nach Bundesimmissionsschutzgesetzt.

Keine Beteiligung der Genossenschaft

Für die Hünxer Energiegenossenschaft, die sich im Mai des vergangenen Jahres in der Gemeinde gegründe hat, wird die neue Windkraftanlage in Bruckhausen noch kein Projekt sein, an dem sie sich beteiligen kann. Die Anlage sei dafür schon zu lange in der Planung, die Genossenschaft noch zu neu, erklärt Michael Häsel, der zum Vorstand der Genossenschaft gehört.

Als Anlage im Bereich Windkraft werden sich die Genossen wohl erst bemühen, wenn in Drevenack neue Windräder entstehen. Bisher ist von den Genossen der Bau von Solaranlagen geplant. Die Genossenschaft zählt mittlerweile rund 170 Mitglieder. Mehr Infos unter www.huenxer-energie.de im Internet.

„Sobald wir die haben, wird die Windkraftanlage bestellt“, erklärt Michael Häsel. Ein bis zwei Monate, so rechnet er, könnte das noch dauern. Bis dann das Windrad in Bruckhausen steht, dürfte nach seiner Schätzung ein weiteres Jahr verstreichen. „Eventuell geht es auch etwas schneller, weil das Gelände schon bekannt ist. Das werden wir dann sehen“, sagt er. Wahrscheinlich wird also irgendwann zwischen Frühling und Sommer 2026 ein neues Windrad in der Mitte zwischen den schon bestehenden Anlagen entstanden sein.