Dinslaken. Wegen des Krieges in ihrem Land sind viele Syrer auf der Flucht. Viele von ihnen haben sich in Dinslaken niedergelassen – die aktuellen Zahlen.

Nach dem Sturz Assads haben einige Politikerinnen und Politiker vorgeschlagen, die in Deutschland lebenden Syrerinnen und Syrer in ihre Heimat zurückzuschicken, obwohl noch unklar ist, ob sich die Lage in Syrien in absehbarer Zeit stabilisieren wird. Doch wie viele leben heute in Dinslaken und wie viele von ihnen haben bereits die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten?

Seit Beginn des Bürgerkriegs in Syrien haben viele Syrerinnen und Syrer in zahlreichen Ländern Zuflucht gesucht. Im Jahr 2015 sind viele von ihnen nach Deutschland gekommen. Seitdem leben fast eine Million Menschen mit syrischer Herkunft in Deutschland, etwa 30 Prozent von ihnen arbeiten deutschlandweit. Auch in Dinslaken haben viele Syrerinnen und Syrer eine neue Heimat gefunden.

Mehr als 800 Syrerinnen und Syrer leben in Dinslaken

Ob Erwachsene oder Kinder: Nach aktuellen Zahlen der Stadtverwaltung leben derzeit 831 Menschen aus Syrien in Dinslaken. Das ist etwas mehr als ein Prozent der Gesamtbevölkerung der Stadt. Für viele von ihnen ist die Integration in die Gesellschaft seit 2015 eine große Herausforderung. 

Von diesen 831 Syrerinnen und Syrern in Dinslaken haben inzwischen 190 erfolgreich den deutschen Pass bekommen. Damit liegt die Einbürgerungsquote dieser Bevölkerungsgruppe bei rund 23 Prozent. Für die Einbürgerung mussten sie zahlreiche Voraussetzungen erfüllen: Sprachkenntnisse und ein gesichertes Einkommen nachweisen und den Einbürgerungstest bestehen.

Nach Angaben der Stadt Dinslaken befinden sich 309 Syrerinnen und Syrer in einem laufenden Einbürgerungsverfahren. Darüber hinaus leben in Dinslaken 113 syrische Flüchtlinge ohne Aufenthaltserlaubnis, „diese Personen sind aber im Besitz einer Gestattung (laufendes Asylverfahren) oder Duldung (abgelehntes Asylverfahren)“, so die Stadt auf Anfrage dieser Redaktion.

Syrer am Arbeitsmarkt im Kreis Wesel

Nach aktuellen Zahlen der Agentur für Arbeit gibt es im Kreis Wesel mehr als 28.000 Arbeitslose, davon sind 1081 Syrerinnen und Syrer. Darüber hinaus sind nach aktuellen Zahlen vom November 2024 insgesamt 2176 Syrerinnen und Syrer arbeitssuchend gemeldet.

Ob als Ärzte, Supermarktleiter, Briefträger oder Restaurantbetreiber: Viele Syrerinnen und Syrer arbeiten. Nach Angaben der Agentur für Arbeit sind kreisweit 1323 Syrerinnen und Syrer sozialversicherungspflichtig beschäftigt. „Das sind 21,3 Prozent mehr als im Vorjahr“, teilt die Arbeitsagentur auf Anfrage mit. Darüber hinaus sind nach aktuellen Zahlen der Arbeitsagentur vom Mai dieses Jahres 260 Syrerinnen und Syrer im Kreis ausschließlich geringfügig beschäftigt.