Dinslaken. Die Stadt hat ein Konzept für den Fuß- und Radverkehr erstellt. Nun sollen Maßnahmen umgesetzt werden. Warum die Claudiastraße dazugehört.
Fahrradstraßen sind eine Möglichkeit, den Radverkehr zu fördern. Mehr Menschen dazu zu bringen, das Auto stehenzulassen und aufs Rad zu steigen. Doch von solchen Straßen, auf denen die Autofahrer die zweite Geige spielen, gibt es noch zu wenig in der Stadt. Der Stadtrat hat nun einen Antrag der Grünen angenommen. Der beruht auf dem 2017 erstellten „Klimaschutzteilkonzept für den Fuß- und Radverkehr“. Und in dem Antrag taucht auch die Claudiastraße auf.
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Die nicht vor allzu langer Zeit umgestaltete Claudiastraße soll ganz oder streckenweise als Fahrradstraße eingerichtet werden. Das würde aus Sicht der Grünen zu einer „Verbesserung der Verkehrssicherheit“ führen. Gerade weil sie eine hoch frequentierte Straße für den Schulverkehr ist, mache die Umwandlung in eine Fahrradstraße Sinn. Nach dem Rückbau der Radfahrstreifen fahren auch Radfahrer auf der Straße. Dies sei für Straßen, auf denen eine Tempobegrenzung von 30 km/h herrscht, vorgesehen. Die Maßnahme hatte allerdings der Stadt viel Kritik eingebracht.
Auch mit Blick auf die Mitgliedschaft in der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Städte mache diese Maßnahme Sinn, heißt es in dem Antrag. Die Mitgliedschaft sei befristet und müsse nach Ablauf neu beantragt werden. „Sofern die Stadt ihrem Anspruch auf Fahrradfreundlichkeit gerecht werden will, stellt das Einrichten von Fahrradstraßen eine gute Möglichkeit zur Erneuerung der Mitgliedschaft dar“, so die Grünen. Der weitere Nutzen sei, eine Erhöhung der Verkehrssicherheit und der Schulwegsicherung.
Das Beispiel Goethestraße
Bei Fahrradstraßen habe die Stadt Dinslaken einen Nachholbedarf. Bisher sind nur zwei solcher Straßen eingerichtet worden: auf der Goethestraße und der Bachstraße. Zudem ist die Bedeutung laut Grünen zu wenig bekannt. Gerade auf der Goethestraße sind viele Pkw unterwegs und das führe zu Konflikten. Radfahrer würden beklagen, dass der Vorrang für den Radverkehr von Autofahren häufig missachtet werde. Es sei offenbar vielen nicht bekannt, dass den Radlern dort erlaubt ist, nebeneinander zu fahren. Deshalb müsse bei der Einrichtung von Fahrradstraßen „eine umfassende Aufklärung und Öffentlichkeitsarbeit“ erfolgen.
Ein Bestandteil des Radwegenetzes
In den vergangenen Jahren, so die Stellungnahme der Verwaltung, seien neben zahlreichen Maßnahmen zur Stärkung des Radverkehrs, wie dem Ausbau der Augustastraße, Verbesserungen in Kreuzungsbereichen und der Installation von Radabstellanlagen, erste Vorschläge für die Einrichtung von Fahrradstraßen überprüft worden. Daraus resultierte die Ausweisung der Goethestraße als Fahrradstraße.
Hier genießen Radfahrer Vorrang
Ein Ziel des Klimaschutzteilkonzeptes ist es, Routen zu schaffen, „auf denen Radfahrende Vorrang genießen und sich willkommen fühlen“. Eine Fahrradstraße stelle eine gute Möglichkeit dar, Radfahrer auf wichtigen Streckenabschnitten zu bevorrechtigen und zu bündeln.
In Fahrradstraßen haben Radfahrer besondere Rechte. Sie ist eine Straße ausschließlich für Radfahrer, die durch den KFZ-Verkehr genutzt werden darf, sofern sie für diesen freigegeben ist. Hiermit wird dem Radverkehr eine besondere Bedeutung eingeräumt. Auch wenn eine Fahrradstraße für den Autoverkehr freigegeben wird, muss der KFZ-Verkehr sich dem Radverkehr unterordnen. Dieser darf weder gefährdet noch behindert werden. Wenn nötig, muss der KFZ-Verkehr seine Geschwindigkeit verringern.
Die Prüfkriterien für die Einrichtung einer Fahrradstraße werde man sich anschauen, um ein geeignetes Wegenetz zu entwickeln. Hierbei wird auch überprüft, ob die Claudiastraße eine Fahrradstraße werden kann. Denn sie sei ein Bestandteil des Radwegenetzes der Stadt Dinslaken.