Dinslaken. Wenn in der Zechenwerkstatt Lohberg das „Glück auf“ öffnet, können Gäste einen echten Weltmeister treffen. Wie sie ihn herausfordern können.

Wenn am Donnerstag, 27. Juni, zum „Zechenzocken“ die Türen der Pop-Up-Kneipe in der Zechenwerkstatt auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Lohberg öffnen, wird dahinter ein Weltmeister warten. „Wir wollten ein Backgammon-Turnier veranstalten und haben mal gegoogelt, was man dazu in Dinslaken so findet“, berichtet Simon Panke vom Veranstaltungsteam der Zechenwerkstatt. Das erste Ergebnis im Netz: Dirk Schiemann (1.v.r. im Bild).

Backgammon-Weltmeister stellt sich Herausforderern

Der 1970 in Dinslaken geborene Schiemann ist Großmeister, Backgammon-Online-Weltmeister und gewann 2018 mit dem deutschen Backgammon-Team die Weltmeisterschaft. „Die Backgammon-Turniergemeinschaft ist eine kleine Blase. Innerhalb kennt mich jeder, außerhalb niemand“, sagt der Dinslakener. In der Türkei ist das Spiel, dort unter dem Namen Tavla bekannt, ein absoluter Volkssport. 300 Millionen Menschen spielen es weltweit, auch wenn es in Deutschland eher ein Randphänomen ist.

Beim „Zechenzocken“, das am Donnerstag, 27. Juni, stattfindet (Einlass ab 18 Uhr, Beginn ab 19 Uhr) wird sich der Backgammon-Champion den Herausforderern stellen. „Bisher haben wir noch nicht so viele Anmeldungen für das Backgammon-Turnier“, erklärt Simon Panke. Aber selbst, wenn es kein Turnier geben würde, ergäbe sich sicher die Gelegenheit, den Weltmeister herauszufordern. „Das Schöne am Backgammon ist, dass es immer auch das Element des Zufalls gibt“, erklärt Dirk Schiemann. Schließlich ist auch etwas Würfelglück neben taktischem Geschick erforderlich. „Es besteht also durchaus auch für Anfänger eine Chance, mich zu schlagen.“ Und wer möchte nicht von sich behaupten können, mal einen Weltmeister besiegt zu haben?

Anmeldung für Turniere möglich

Neben Backgammon stehen zum Zechenzocken auch ein Dartturnier und ein „Schnick, Schnack, Schnuck“-Turnier auf dem Programm. Für die Turniere kann man sich online bereits jetzt auf der Internetseite der Zechenwerkstatt (www.zechenwerkstatt.de) anmelden. „Es wäre schön, wenn möglichst viele Menschen das machen, auch, damit wir etwas besser planen können“, sagt Lea Eickhoff vom Veranstaltungsteam.

Bei gutem Wetter wird es zudem vor der Zechenwerkstatt die Gelegenheit geben, sich an Spielen wie Frisbee-Golf oder Wikiniger-Schach zu versuchen. Außerdem können in der Werkstatt Doppelkopf-Turniere organisiert werden. „Man kann auch einfach mit seiner Truppe vorbeikommen und eigene Spiele mitbringen“, sagt Lea Eickhoff.

„Midsommer“ auf dem Zechengelände

Am Freitag, 28. Juni, lädt das Team der Pop-Up-Kneipe ab 18 Uhr zur verspäteten „Midsommer“-Feier ein. Verspätet, weil das eigentlich Fest zur Sommersonnenwende in Schweden immer am Freitag zwischen dem 19. und 25. Juni gefeiert wird. In Lohberg ist man also eine Woche später dran. „Wir versuchen, uns am schwedischen Vorbild zu orientieren“, erklärt Katrin Ingoglia vom Team der Zechenwerkstatt. Der Höhepunkt: Eine über 30 Meter lange Tafel vor der Zechenwerkstatt, an der die Gäste gemeinsam Essen, Plaudern und Feiern können.

„Es ist nicht verboten, eigene Speisen mitzubringen, aber natürlich habe wir auch leckere Sachen hier“, sagt Lea Eickhoff. Typisch schwedische Speisen wie Köttbullar dürfen da natürlich nicht fehlen. Zudem gibt es ein Lagerfeuer, etwas Musik und Gäste können sich gegen eine kleine Gebühr Blumenkränze flechten. Wichtig dabei: Geschirr und Besteck fürs Essen sollen die Gäste selbst mitbringen, um Müll zu vermeiden.

Public Viewing mit Tanzeinlage

Am Samstag, 29. Juni, ab 17 Uhr geht es dann zum Public Viewing in der Zechenwerkstatt. „Das haben wir mutig geplant mit der Hoffnung auf ein deutsches Team im Achtelfinale“, erklärt Katrin Ingoglia. Das Event ist auf 300 Gäste beschränkt. „Die Hälfte der Tickets ist schon weg. Es lohnt sich also, schnell zu sein.“ Auf der Webseite der Zechenwerkstatt kann man sich die Tickets kostenlos sichern. Dabei ist die Abgabe auf vier Tickets pro Person beschränkt. Es wird also, betont Lea Eickhoff, nicht so groß sein, wie die frühere EM-Arena in der Zechenwerkstatt. Zudem soll es zur Auflockerung auch noch ein kleines Quiz zwischendurch geben.

Ehrenamtliches Engagement

Die Pop-Up-Kneipe „Zum Glück auf“ wird komplett über ehrenamtliches Engagement getragen.

Zu den Programmabenden sind immer auch Mitarbeiter der Albert-Schweizer-Einrichtungen mit dabei, die das Kneipenteam tatkräftig unterstützen.

Während die Pop-Up-Kneipe zum Sommeranfang jetzt öffnet, soll es auch zum Ende des Sommers wieder ein Programm geben. Das Team plant schon jetzt für eine Veranstaltungsreihe im September.

Wer kein Ticket mehr bekommt oder nicht so viel Interesse an Fußball hat, kann trotzdem vorbeikommen: Während des Spiels wird es auch vor der Zechenwerkstatt ein Gastroangebote geben, so dass man zumindest mithören oder einfach nur einen Sommerabend im Bergpark genießen kann. Nach Abpfiff wird eine Tanzfläche für alle geöffnet – auch für Besucher ohne Tickets – und es kann bis 2 Uhr getanzt werden.