Dinslaken. Beim „Talentcampus“ entwickeln 27 Kinder und Jugendliche in Dinslaken ihren eigenen Film. Wann und wo es die fertigen Filme zu sehen gibt.
Ein Drehbuch schreiben, vor der Kamera stehen, den eigenen Film auf einer Leinwand sehen – was für viele Kinder und Jugendliche wie ein unerreichbarer Traum erscheint, macht der Filmworkshop „Talentcampus“ möglich. In fünf Tagen entwickeln die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ab elf Jahren einen eigenen Film – von der Idee bis zum Schnitt. Unterstützt und betreut werden sie dabei von vier Dozenten.
Die Filmwerkstatt, die in den Osterferien im ND-Jugendzentrum stattfindet, ist Teil des Programms zum 750-jährigen Stadtjubiläum. Die 27 Teilnehmenden lernen neben den Grundlagen des Filmemachens auch einiges über die Dinslakener Stadtgeschichte.
„Dinslaken war früher ein Sumpf und viel kleiner als heute. In drei Minuten konnte man von einem Ende zum anderen laufen“ berichtet die elfjährige Nele, die schon zum zweiten Mal am Talentcampus teilnimmt. Ihr neuerworbenes Wissen bringen die Kinder in die Ideenfindung für ihren Film ein. Dabei können sie ihrer Kreativität freien Lauf lassen. „Das Besondere an unserem Workshop ist, dass sehr viele Kinder mit sehr vielen Ideen kommen und wir diese Ideen zusammenbringen“ erzählt Niro Nathan, einer der vier Dozenten. Er selbst hat sein Hobby zum Beruf gemacht, eine Ausbildung in der Mediengestaltung für Bild und Ton abgeschlossen und sich 2016 mit einer Videoproduktionsfirma selbstständig gemacht.
Viele Kinder mit Migrationshintergrund machen beim Filmworkshop mit
Für ihn, sowie für Babette Winkelmann vom Filmclub Dinslaken, ist der zweimal jährlich stattfindende Talentcampus eine richtige Herzensangelegenheit geworden. „Ich freu mich immer das halbe Jahr darauf“ sagt sie lächelnd und von einer Gruppe lachender Kinder umgeben. Vor allem für Kinder, die in den Ferien sonst viel allein wären, oder deren Eltern sich keinen Urlaub leisten könnten, sei der Filmworkshop eine wunderbares Ferienprogramm. Jeder Tag startet mit einem gemeinsamen Frühstück und auch mittags gibt es immer vollwertige Mahlzeiten, das alles natürlich kostenfrei.
Die Ideen und Filme, die beim Talentcampus entstehen sind genau so unterschiedlich, wie die Teilnehmer selbst. „Wir haben viele Kinder mit Migrationshintergrund“, erzählen die Betreuer. „Auch, wenn man nicht dieselbe Sprache spricht, kann man seine Talente darstellen. Eine kann gut zeichnen, ein anderer gut filmen. Die Kunst verbindet uns.“
Und Kunst können die jungen Filmemacher: Sie sammeln ihre Ideen, schreiben ein Drehbuch, basteln Requisiten, halten die Kamera, schauspielern und schneiden den Film am Ende auch selbstständig. Insgesamt vier verschiedene Filme bringt der Talentcampus hervor, die in ihrer Umsetzung unterschiedlicher nicht sein könnten. Über Zeitreisen und Fantasy-Geschichten geht es bis zur „DIN-Quiz“ Quizshow, die sich mit der Historie der Stadt beschäftigt. Gedreht wird im ND-Jugendzentrum, aber auch an Schauplätzen wie dem Ratssaal, dem Museum Voswinckelshof und an der Burg.
Filmclub Dinslaken unterstützt beim Workshop
Das Filmequipment stellen der Filmclub Dinslaken und die Dozenten selbst zur Verfügung, so werden die Produktionen qualitativ hochwertig. Jeder findet in der Filmentstehung eine passende Aufgabe, kann seine Talente einbringen und aus einzelnen Gruppen und Ideen entstehen Filmcrews, Freundschaften und richtige Filme.
Alle, die also wissen möchten, wie die Bronzestatue am Altmarktbrunnen heißt, oder wie man in Dinslaken durch die Zeit reisen kann, den lädt der Filmclub Dinslaken zur großen Premiere am Freitag, 21. April, um 18 Uhr ins Dachstudio der Stadtbibliothek ein.