Voerde. BSV Möllen ließ sich Alternative zum abgesagten Schützenfest einfallen. Das Königspaar wurde von zwei Pferdestärken in einer Kutsche gezogen.

Die grün-weißen Fahnen säumen die Straßen in Voerde-Möllen und wehen wie ein kleiner Gruß an die Schützen im Wind, denn auch in diesem Jahr musste der BSV Möllen 1864 e.V. – wie alle anderen Vereine auch – aufgrund des Verbots von Großveranstaltungen sein Schützenfest zum zweiten Mal in Folge absagen. Doch so ganz ins Wasser fallen lassen wollten die Schützen ihr Fest am vergangenen Wochenende auch nicht, daher hatte sich der Verein im zweiten Jahr der Pandemie erneut etwas Besonderes einfallen lassen.

Nachdem im vergangenen Jahr das Königspaar mit einer Rikscha zu den Ehrenmitgliedern des Vereins gefahren wurde, musste in diesem Jahr eine neue Idee her: Mit zwei Pferdestärken fuhren Janine Hinnemann-Drews und André Hinnemann in der Kutsche, in der sonst das Prinzenpaar beim Festumzug sitzt, durch den Ort. Begleitet wurden sie von ihren Ministerpaaren und dem Vorstand des BSV Möllen.

Alle Leute waren getestet

Mit zwei Pferdestärken fuhren Janine Hinnemann-Drews und André Hinnemann in der Kutsche, in der sonst das Prinzenpaar beim Festumzug sitzt, durch den Ort.
Mit zwei Pferdestärken fuhren Janine Hinnemann-Drews und André Hinnemann in der Kutsche, in der sonst das Prinzenpaar beim Festumzug sitzt, durch den Ort. © FUNKE Foto Services | Markus Joosten

Neunzehn Leute – alle zuvor getestet – traten in die Pedale eines sogenannten Bier-Bikes. Bier hatte die fahrende Theke aber nicht an Bord. „Das soll ja keine Sauftour werden“, erklärte Kerstin Spelleken, Pressewartin des Vereins. Auf ihrer etwa fünf Kilometer langen Tour durch Möllen besuchten die Schützen ehemalige Königspaare, die in diesem Jahr ein rundes Thronjubiläum feiern.

„Wir wollen zeigen, dass wir noch da sind“, erklärt Dieter Spelleken, erster Vorsitzender des BSV Möllen, „wir sitzen gemeinsam auf einem Rad und strampeln in eine Richtung.“ Dies soll ein Zeichen für den Zusammenhalt innerhalb des Vereins sein, der durch die Pandemie keine Mitglieder verloren hat. Diese Verbundenheit ist aber nicht nur unter den Schützen anhand der sichtlich guten Stimmung spürbar, sondern wird auch am Wegesrand deutlich.

Ständchen vom Tambourkorps

Kaum haben Kutsche und Bier-Bike die Hofeinfahrt des Königspaars verlassen, stehen die Räder schon wieder still. Die Nachbarn lassen es sich nicht nehmen, das Königspaar hochleben zu lassen: „Hoch lebe unser Dauerkönigspaar Janine und André“ steht auf einem Banner geschrieben. Dass sie ihre Amtszeit nun ins dritte Jahr verlängern würden, hätten Janine Hinnemann-Drews und André Hinnemann sich auch nicht träumen lassen, als sie 2019 die Regentschaft übernahmen. Dennoch wollen die beiden so lange durchhalten, bis ein neues Königspaar ermittelt werden kann. Doch auch wenn ihre Amtszeit ziemlich ungewöhnlich ist, sind sie mit Spaß bei der Sache und freuen sich, dass sich der Verein trotz Corona jedes Jahr etwas Neues einfallen lässt.

Auch das Tambourkorps Möllen hatte eine Überraschung für das Königspaar parat. Die Musiker hatten sich an der Rahmstraße in einer Auffahrt postiert und spielten den vorbeifahrenden Schützen ein Ständchen – auch das ein Zeichen für den guten Zusammenhalt. Weiter ging die Fahrt über die Dinslakener Straße, dann machte die Route einen Schlenker über Auf dem Bünder, Schlesier- und Memelandstraße und führte über den Bruchkamp und die Königsbergerstraße zurück auf die Dinslakener Straße hin zum ersten Thronjubilar. Von dort ging es nach einer Pause und einer Stärkung weiter zur nächsten Station.

>> Jubilarehrungen

Königspaar André Hinnemann und Janine Hinnemann-Drews zusammen mit den Jubilarinnen und Jubilaren des BSV Möllen.
Königspaar André Hinnemann und Janine Hinnemann-Drews zusammen mit den Jubilarinnen und Jubilaren des BSV Möllen. © FUNKE Foto Services | Markus Joosten

In Anwesenheit des Königspaares Janine Hinnemann-Drews und André Hinnemann ehrte der BSV Möllen mit Vorsitzendem Dieter Spelleken folgende Personen: 50 Jahre: Dieter Gubatz, Inge Nuyken, Inge Schmitz und Willi Schwarz; 40 Jahre: Peter Jeromin, Clemens Krüssmann und Jörg Schneider; 25 Jahre: Mathis Binnenhey, Kerstin Spelleken, Daniel Weichert und Hendrik Büscher.