Essen. Was ist bei Ihrer Heirat schiefgelaufen? Das haben wir Hochzeitspaare aus NRW gefragt. Die häufigsten Fehler – und Tipps einer Weddingplanerin.
- Die Hochzeitssaison in NRW neigt sich dem Ende zu. Viele Paare bereiten sich schon jetzt auf ihren großen Tag im nächstne Jahr vor vor. Doch dabei kann einiges schiefgehen, schließlich ist man bei manchen Erfahrungen erst hinterher schlauer.
- Was würden Sie wieder so machen, was auf keinen Fall? Wofür haben Sie zu viel Geld ausgegeben, wofür zu wenig? Oder anders gesagt: Was hätten Sie gerne vor Ihrer Heirat gewusst?
- Das haben wir die Menschen an Rhein und Ruhr gefragt und eine Hochzeitsplanerin um Tipps gebeten. Die zehn häufigsten Fehler, die Paare vermeiden sollten:
1. Mit Influencer-Hochzeiten vergleichen
„Ich verstehe meinen Beruf als Traum-Erfüllerin“, sagt Danica Runge. Die Essenerin hat sich unter dem Namen „Lovina Weddings“ als Hochzeitsplanerin selbstständig gemacht. Viele Paare würden allerdings mit falschen Vorstellungen zu ihr kommen. „Sie haben auf Instagram eine Hochzeit gesehen und wollen das genauso nachmachen. Was ihnen nicht klar ist: Allein die Blumendeko der Influencer-Hochzeiten kostet oftmals schon 5000 Euro“, so Runge.
2. Das Budget aus den Augen verlieren
Generell wachsen vielen Paaren die Kosten schnell über den Kopf. Alleine am Strand oder mit 150 Gästen? Mit Buffet im eigenen Garten oder à la carte im großen Saal? Es gibt unzählige Möglichkeiten, zu feiern – und je nach Entscheidung wird es teurer oder günstiger. Eine durchschnittliche Hochzeit kostet in Deutschland laut Umfrage der Hochzeits-Website „Weddyplace“ aktuell knapp 15.500 Euro.
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Danica Runge rät dazu, früh ein Budget festzulegen und sich über Preise für Locations, Essen und Co. zu informieren. Dabei sollte man auch kleinere Kostenfaktoren miteinkalkulieren. Ein Spar-Tipp, den viele Brautpaare im Nachhinein geben: auf Gastgeschenke verzichten.
3. Zu viel Geld fürs Brautkleid ausgeben
Das perfekte Kleid, das schon bei der Anprobe für Freudentränen sorgt: Davon träumen viele Bräute seit ihrer Kindheit. Aber im Rückblick sagen viele, dass sie das Geld lieber anders investiert hätten. Eine gute Möglichkeit, Kosten zu sparen, sind etwa Second-Hand-Brautkleider.
Wenn‘s ums Heiraten geht, spielt auch das Budget für die Feier eine große Rolle. Mehr rund ums Thema Hochzeitskosten lesen Sie hier:
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4. An falscher Stelle sparen
Auch wenn der Blick aufs Budget wichtig ist, gibt es zwei Punkte, an denen Paare auf keinen Fall sparen sollten: am DJ und Fotografen. Gute Musik sorgt schließlich für eine gute Party und die Fotos und Videos dafür, dass sie für immer in Erinnerung bleibt. Beide Dienstleister sollten Hochzeitserfahrung mitbringen, sagt Runge: „Es ist für DJs zum Beispiel eine große Herausforderung, Musik zu spielen, die alle abholt: vom Enkelkind über die Arbeitskollegen bis zur Oma.“
5. Auf die Wettervorhersage verlassen
Laut Wetterexperten ist es normal, dass es in der Zeit vom 1. Juni bis zum 30. August im Schnitt jeden zweiten Tag regnet. „Eine Schlecht-Wetter-Alternative, also zumindest ein Zelt, ist bei Feiern im Freien also ein absolutes Muss“, sagt Runge.
6. Die Schuhe nicht einlaufen
Fast so wichtig wie das Kleid sind für viele Bräute die Hochzeitsschuhe. Einen Fehler, den viele begehen: Die Schuhe bis zum großen Tag im Karton aufbewahren. Denn wenn man sie nicht einläuft, kann es passieren, dass man am Ende mit blutigen Füßen barfuß tanzen muss, warnt eine Braut aus eigener Erfahrung.
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7. Die kleinen Gäste vergessen
Wer Danica Runge fragt, was bei der Planung oft unterschätzt wird, muss nicht lange auf eine Antwort warten: „Wenn auf der Feier um die zehn Kinder sind, sollte sich das Brautpaar überlegen, wie sie den Tag über beschäftigt werden können. Eine gute Idee ist eine Spielecke. Das kostet nicht viel, ist aber ein absoluter Mehrwert.“
8. Aus Pflichtgefühl Verwandte und Bekannte einladen
Einige Paare wollen auch ganz ohne Kinder feiern. Das sorgt oft für Ärger – ist laut Hochzeitsplanerin aber vollkommen in Ordnung. „Es geht nur um das Brautpaar, es ist ihr großer Tag.“ Das Paar sollte dann vorab das Gespräch mit den betroffenen Familien suchen und ihnen die Entscheidung in Ruhe erklären.
Generell rät Runge: „Überlegt genau, wem ihr so nahesteht, dass Ihr ihn am großen Tag wirklich dabeihaben möchtet.“ Früher sei es normal gewesen, auch entfernte Bekannte einzuladen, „weil sich das so gehörte“. Heute sei die Gästeliste für viele eine bewusste Entscheidung, sogenannte „Tiny Weddings“ (Kleine Hochzeiten) liegen im Trend.
9. Vor lauter Stress nichts essen
Es soll der schönste Tag im Leben werden – und dann vergisst der Konditor die Torte, die Schwiegermutter ist beleidigt und der Trauzeuge viel zu betrunken. All das sind Erlebnisse, von denen Paare an Rhein und Ruhr der Redaktion berichtet haben. Sie sind sich im Nachhinein einig: Man sollte nicht zu hohe Ansprüche an die Hochzeit stellen, nicht den einen perfekten Tag erwarten.
Dann fällt es auch viel leichter, die Feier genießen zu können. Viele raten dazu, sich einen Moment für sich zu nehmen, sich nicht ständig Gedanken um die Gäste zu machen – und das oft sorgsam ausgewählte Essen auch selbst zu genießen. Das kann sonst böse enden: Ein Bräutigam erzählt, dass er vor lauter Stress vergessen hat, etwas zu essen und dann anstatt auf der Tanzfläche im Krankenhaus landete.
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10. Es allen recht machen wollen
„Die Paare lassen sich teilweise zu sehr beeinflussen. Vor allem durch die sozialen Medien, aber auch durch Freunde oder Familie. Das fällt mir in diesem Jahr besonders auf“, sagt Danica Runge. Auch wenn es nicht leicht fällt, sollten Braut und Bräutigam versuchen, sich von Erwartungen von außen freizumachen und sich schon bei der Planung immer wieder fragen: Ist das wirklich die Hochzeit, von der wir geträumt haben?
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