In der Region. Viele Acts der Zeit sind immer noch aktiv. Manche erleben gerade gar ihren zweiten Karrierefrühling und füllen bis heute große Hallen.
- Zahlreiche Top-Acts der 80er-Jahre sind immer noch aktiv
- Nena und Alphaville treten in den kommenden Monaten in großen Multifunktionshallen auf
- Nik Kershaw spielt seine beiden erfolgreichsten Alben in voller Länge
Die vorletzte Dekade des alten Jahrtausends ist einfach nicht totzukriegen: Massenevents wie „Die 80er live“ ziehen jährlich mehr als 40.000 Menschen in die Fußballstadien der Region – nicht wenige Fans holen dazu Lederblazer, Schulterpolster oder Accessoires in Neonfarben wieder aus den hintersten Ecken des Kleiderschranks. Wir haben eine Auswahl an 80er-Acts zusammengestellt, die in den kommenden Monaten in NRW zu Gast sind und blicken dabei stilistisch auch über die Grenzen von Wave-Pop und Neuer Deutsche Welle hinaus.
Münchner Freiheit
Ebenfalls eine Gruppe, bei der die bloße Erwähnung eines bestimmten Songtitels sofort einen Ohrwurm produziert. Mit „Ohne dich (schlaf ich heut Nacht nicht ein)“ gelang der Münchner Freiheit 1986 ein später mit Platin veredelter Hit. Auch in den Jahren danach verzeichnete die Popband Erfolge wie das Gold-Album „Liebe auf den ersten Blick“ 1992, bevor der Stern ab Ende der 90er zu sinken begann. Mit dem einzig verbliebenen Gründungsmitglied Aron Strobel an der Gitarre kommt die Formation für eine Open-Air-Show nach Dinslaken.
- 4.8. Dinslaken (Freilichtbühne Burgtheater). Karten ca. 50 €.
Auch interessant
Alphaville
Die aus Münster stammende Synth-Pop-Band erlebt zurzeit, vier Jahrzehnte nach dem Durchbruch mit „Forever Young“ und „Big In Japan“, ihren zweiten Karrierefrühling. Die „Symphonic Tour“ mit dem Berlin Orchestra und Songs aus 40 Jahren war im vergangenen Jahr ein Riesenerfolg. Auf die 36 nahezu komplett ausverkauften Konzerte folgen nun ausgesuchte Open-Air-Termine im Sommer sowie 2025 die größte Hallentournee der Bandgeschichte. Versprochen wird ein Best-of-Programm mit regulärer Liveband ohne klassische Instrumente.
- 18.8. Dinslaken (Freilichtbühne Burgtheater, Karten ab ca. 51 €), 6.2. Düsseldorf (Mitsubishi Electric Halle, ab ca. 65 €), 7.2. Bochum (RuhrCongress, ab ca. 65 €), 30.5. Münster (Halle Münsterland, ab ca. 64 €).
Nino de Angelo
Auf seinen aktuellen Alben präsentiert sich der gebürtige Karlsruher durchaus düster – die Folge unterschiedlicher Kollaborationen mit Gothic-Szene-Stars wie Chris Harms von Lord of The Lost oder dem langjährigen Eisbrecher-Gitarrist Noel Pix. Mit Erfolg: Für „Gesegnet & Verflucht“ gab es 2021 gar eine Goldene Schallplatte, der Nachfolger „Von Ewigkeit zu Ewigkeit“ kletterte auf Chartplatz fünf. Auf den ewigen Hit „Jenseits von Eden“ wird allerdings bei de Angelos Konzerten weiterhin niemand verzichten müssen.
- 22.8. Dinslaken (Freilichtbühne Burgtheater). Karten ca. 50 €.
Auch interessant
Nena
„Wir gehören zusammen“: Diesen Titel trägt die aktuelle Tournee von Nena, die in jüngerer Vergangenheit vornehmlich mit umstrittenen Aussagen zur Corona-Pandemie und den damit einhergehenden Hygieneregeln auffiel. Musikalisch gab es zuletzt 2020 mit dem Album „Licht“ ein Lebenszeichen (Chartplatz drei). Fans erwartet ein mehr als zweistündiges Liveprogramm mit Band und allen großen Hits wie „Leuchtturm“ oder „99 Luftballons“.
- 12.10. Bochum (RuhrCongress, Karten ab ca. 78 €), 24.10. Köln (Lanxess Arena, ab ca. 64 €).
Front 242
Erste und einzige Abschiedstour in dieser Übersicht: Die sowohl in der Gothic- wie auch der Techno-Szene kultisch verehrten Elektropunk- und EBM-Pioniere erklärten: „Wir möchten Euch Erinnerungen an unsere Band auf ihrem Höhepunkt hinterlassen, voller Energie und Leidenschaft“. Studioaktivitäten in der Zukunft wurden hingegen nicht ausdrücklich ausgeschlossen. Der einzige NRW-Termin der „Black Out – The Final Shows“-Tour findet einmal mehr in Oberhausen statt – seit 2014 waren die Belgier mit Club-Hits wie „Headhunter“ bereits fünfmal in der Centro-Stadt zu Gast.
- 19.10. Oberhausen (Turbinenhalle). Karten ca. 52 €.
Camouflage
Auch am Tag nach der Front-242-Abschiedssause dürfte vor der Bühne der Oberhausener Turbinenhalle die Klamottenfarbe schwarz dominieren. „The Great Commandment“, „Love Is A Shield“ oder „Strangers Thoughts“ sorgten ab 1987 dafür, dass das Trio aus Bietigheim-Bissingen nicht selten mit dem Zusatz „Die deutschen Depeche Mode“ angekündigt wurde. Auf der „Rewind To The Future And Goodbye“ wollen Camouflage laut Ankündigung nicht nur ihre alten Hits herunterspielen, sondern verschiedene Stücke aus ihrer Diskografie in neuen Versionen präsentieren.
- 20.10. Oberhausen (Turbinenhalle). Karten ca. 47 €.
Fancy
Der „Maschinen-Beat“ als Markenzeichen: Mit „Flames of Love“, „Lady Of Ice“ oder „Slice Me Nice“ füllte Manfred Alois Segieth in den 80ern die Disco-Tanzflächen. Auch 40 Jahre später könnte es bei seinen Konzerten durchaus schweißtreibend zugehen: Der Deutsch-Spanier lädt im Gegensatz zu vielen Kollegen der Zeit in sehr kleine Clubs.
- 26.10. Bochum (Gleis 9), 6.12. Köln (Blue Shell). Karten ca. 53 €.
Accept
Mit Ausnahme von Gitarrist Wolf Hoffmann ist kein Ur-Mitglied der Metal-Pioniere mehr dabei – Sänger Mark Tornillo, 2009 dazugekommen, ist als Ersatz für Mitbegründer Udo Dirkschneider aber längst in der Fangemeinde etabliert. Konstant veröffentlichen Accept weiter Alben (zuletzt „Humanoid“ im vergangenen April), auf Tour gehören die großen Klassiker aus den 80ern wie „I’m A Rebel“, „Metal Heart“ und „Balls To The Wall“ natürlich weiterhin zur Setlist.
- 6.11. Oberhausen (Turbinenhalle). Karten ca. 59 €.
Extrabreit
1998 lösten sich die Hagener („Hurra, hurra, die Schule brennt“) auf – 2002 kam es aber bereits zur Wiedervereinigung. Zum Jahresende gehen Kai Havaii & Co. traditionell auf „Weihnachts-Blitztournee“. Die größte Show der Deutschrocker mit erfolgreicher NDW-Vergangenheit findet in der Heimatstadt statt, aber auch andere Orte an Rhein und Ruhr sind Teil des Tourplans.
- 22.11. Essen (Turock), 7.12. Hagen (Stadthalle), 13.12. Köln (Gebäude 9), 15.12. Bochum (Zeche). Karten ab ca. 40 €.
Auch interessant
Nicole
„Ich bin zurück“, vermeldet Deutschlands ESC-Gewinnerin von 1982 – so lautet auch der Titel ihrer Herbst-Tournee. Nach überstandener Brustkrebserkrankung und ersten einzelnen Solo-Konzerten im vergangenen Jahr ist Nicole endlich wieder fit für eine ausgiebige Tour. Auf „Flieg nicht so hoch, mein kleiner Freund“, „Papillon“ und „Ein bisschen Frieden“ müssen Fans dabei sicher nicht verzichten.
- 22.11. Siegen (Leonhard-Gläser-Saal). Karten ab ca. 45 €.
Nik Kershaw
Mitte der 80er-Jahre hatte Nik Kershaw einen Lauf. Ob „I Won’t Let The Sun Go Down On Me“, „Wouldn’t It Be Good“ oder „The Riddle“: Was der Engländer anpackte, wurde zu Gold (oder Platin). Für den Karrierehöhepunkt waren die Alben „Human Racing“ und „The Riddle“ verantwortlich. Diese spielt Kershaw im Dezember beide in voller Länge live.
- 11.12. Bochum (Zeche). Karten ca. 53 €.