Duisburg. Im Kurviertel von Bad Kreuznach suchen die Gäste nach Erholung und Entspannung. Saunabäder, Massagen, Beauty-Studios. MSV-Trainer Milan Sasic lächelt kurz beim Wort Kur-Urlaub. Seine Jungs haben keine Gelegenheit, die Seele baumeln zu lassen.

Am Mittwoch mussten die Zweitliga-Fußballer des MSV Duisburg, die in der Pfalz bis zum Samstag ein Kurztrainingslager bestreiten, dreimal antreten. Bei der letzten Einheit war die Sonne bereits untergegangen. Bei Sasic müssen die Zebras sogar im Dunkeln trainieren.

Auf dem Nebenplatz des Stadions des Verbandsligisten Eintracht Bad Kreuznach, der über keine Flutlichtanlage verfügt, waren die MSV-Spieler am Ende der Einheit kaum noch zu erkennen, lediglich die leuchtenden grünen und orangenen Leibchen stachen hervor. MSV-Torwart Tom Starke hatte immerhin einen Scherz auf den Lippen: „Gebt mir eine Grubenlampe.”

MSV-Trainer Milan Sasic lächelt kurz beim Wort Kur-Urlaub.
MSV-Trainer Milan Sasic lächelt kurz beim Wort Kur-Urlaub. © Bongarts/Getty Images

Zumindest verletzte sich niemand im Dunkeln, denn die Personaldecke der Duisburger ist ohnehin schon dünn genug. Neben Mittelfeld-Dampfmacher Chavdar Yankov (bulgarische Nationalmannschaft) und den verletzten Sandro Wagner, Mihai Tararache, Bernd Korzynietz und Sören Larsen musste auch noch Abräumer Adam Bodzek kurzfristig wegen einer Fußverletzung seine Teilnahme am Trainingslager absagen. Mittelfeldspieler Tiago traf aufgrund einer starken Erkältung mit Fieber erst später im Trainingslager ein. Zur Sicherheit ließ sich der Brasilianer vor der Abreise auf Schweinegrippe testen – mit negativem Ergebnis. Gestern war der vielseitige Sambakicker zudem wieder fit. Dafür trat Co-Trainer Uwe Speidel am Mittwoch schon wegen eines viralen Infekts die Heimreise an.

Auch wenn sechs Stammspieler fehlen, muss der neue Trainer in Bad Kreuznach die Grundlage für eine Trendwende schaffen. Sasic macht dies in erster Linie mit harter Arbeit – vieles erinnert an eine klassische Saisonvorbereitung. Der Coach erwartet, dass alle Beteiligten in den fünf Tagen im Südwesten enger zusammenrücken und die Mannschaft als Einheit in den folgenden Spielen Punkte sammeln kann.

Überdies wollen die Zebras nach der Rückkehr in Duisburg den Dialog mit den zuletzt reichlich geladenen Fans suchen. Nach dem 2:2 gegen Ahlen hatte es wütende Pfiffe gehagelt. „Wir müssen die vergiftete Atmosphäre wegbekommen, und dieser Schritt muss von uns aus ausgehen”, stellte Manager Bruno Hübner heraus. Hübner sucht derweil noch einen Testspielgegner für Samstag, bevorzugt einen Regionalligisten. Kandidaten sind Eintracht Trier mit Trainer Mario Basler und Wormatia Worms. Anpfiff soll gegen 13.30 Uhr sein. Zumindest ist es dann noch hell.