Beim ADAC-Test von verschiedenen Fluggesellschaften schnitt Billigflieger Ryanair besonders schlecht ab. Abendblatt.de hat die Liste.

München. Vermeintlich günstige Flugtickets aus dem Internet können durch hohe Nebenkosten schnell erheblich teurer werden. Neben Steuern und Zuschlägen könne allein für Gepäck, Sitzplatzreservierung oder Bearbeitungsgebühren „leicht“ noch einmal die gleiche Summe fällig werden wie für das Ticket, teilte der ADAC mit. Einer Untersuchung des Automobilclubs zufolge kassiert besonders Billigflieger Ryanair bei den Nebenkosten ab.

Der ADAC untersuchte bei 13 Fluggesellschaften die Nebenkosten bei der Online-Buchung eines Hin- und Rückflugs innerhalb von Europa. Die extra berechneten Kosten für das Gepäck, die Kreditkartenzahlung, das Einchecken im Internet und die Platzreservierung schlugen dabei höchst unterschiedlich zu Buche.

Bei Ryanair beispielsweise musste ein Reisender mit einem 24 Kilogramm schweren Koffer Nebenkosten von 270 Euro berappen. Bei Air France fielen dafür 200 Euro Mehrkosten an. Bei Turkish Airlines hingegen gab es diese Dienstleistungen für nur 15 Euro. Die Lufthansa lag mit 95 Euro im Mittelfeld.

Als großer Preistreiber erwies sich in der Untersuchung auch das Übergepäck, das bei den meisten der untersuchten Fluggesellschaften ab 20 bis 23 Kilo berechnet wurde. Ryanair und Easyjet kassierten als einzige schon für das bloße Mitnehmen eines Koffers – abhängig vom Gewicht und der Buchungsmethode zwischen 30 und 90 Euro für Hin- und Rückflug.

Für einen 24-Kilo-Koffer wurden am Flughafen-Schalter beim Einchecken bei Ryanair zusätzlich Übergepäckgebühren fällig von zusätzlichen 160 Euro, bei Easyjet waren es 96 Euro. Bei Ryanair lag die Freigepäckgrenze beispielsweise bei 15 Kilo.

Air France berechnete jenseits seiner Freigepäckgrenze von 23 Kilogramm bis zu einem Höchstgewicht von 32 Kilo pauschal 200 Euro für den Hin- und Rückflug. Auch bei anderen Airlines lande der Reisende oberhalb der Freigepäckgrenze in einem schwer zu durchschauenden Tarifdschungel, kritisierte der ADAC.

Doch auch andere Gebühren treiben die Ticketkosten bei der Online-Buchung in die Höhe: Manche Airlines, darunter Air Berlin und Condor, berechneten für die Sitzplatzreservierung 20 Euro. Eine Bearbeitungsgebühr zwischen sechs und zehn Euro wurde ebenfalls von mehreren Airlines erhoben, auch für die Zahlung mit Kreditkarte fielen zwischen fünf und 10,75 Euro an.

Der ADAC riet Verbrauchern, bei Billigfliegern genau aufzupassen und die Angebote genau zu hinterfragen. Zugleich forderte der Automobilclub die Airlines auf, die Nebenkosten nachvollziehbar und transparent zu gestalten. Das derzeitige Tarifgefüge sei dem Verbraucher nicht länger zuzumuten.