Hamburg. Kartellbehörden stimmen Kauf der Deutschen Afrika-Linien zu. Flotte vergrößert sich um ein Schiff und vier Liniendienste kommen dazu.
Hamburgs Traditionsreederei stärkt ihre Position auf dem afrikanischen Markt. Man habe nun die Übernahme des Container-Liniengeschäfts der Deutschen Afrika-Linien (DAL) erfolgreich abgeschlossen, teilte Hapag-Lloyd am Mittwoch mit. Im vergangenen März war darüber ein Rahmenvertrag unterzeichnet worden. Nun seien auch die Genehmigungen aller zuständigen Kartellbehörden erteilt worden.
„Wir sind sehr zufrieden mit dem Abschluss der Transaktion“, sagt Hapag-Lloyd-Vorstandschef Rolf Habben Jansen. Man freue sich nun, die neuen Kollegen willkommen zu heißen. „Mit ihrer umfassenden Erfahrung und Marktkenntnis werden sie uns maßgeblich dabei unterstützen, in Afrika weiter zu wachsen. Der Kontinent bleibt für uns ein wichtiger strategischer Markt“, sagte der Niederländer, der die Reederei seit 2014 führt.
Schifffahrt: Bessere Hafenabdeckung für Hapag-Lloyd
Die Container-Linienaktivitäten sollen nun vollständig in das Geschäft der Reederei mit Sitz am Ballindamm integriert werden. Insbesondere für das Serviceangebot von und nach Südafrika sei DAL mit Hauptsitz in Hamburg eine wertvolle Ergänzung, die es Hapag-Lloyd ermögliche, seinen Kunden ein besseres Netzwerk und eine zusätzliche Hafenabdeckung in dieser Region anzubieten.
DAL ist eine etablierte Linienreederei mit einer langen Geschichte, spezialisiert auf den Transport von containerisierter Ladung. Die Muttergesellschaft, die familiengeführte Rantzau/John T. Essberger Gruppe, gibt zwar nur ein (eher kleines) Containerschiff ab, aber vier profitable Liniendienste zwischen Europa und dem afrikanischen Kontinent. Im Liniengeschäft sind mehr als 150 Mitarbeiter beschäftigt. Der Afrika-Experte ist mit eigenen Büros in Deutschland und Südafrika sowie über Drittagenten in 47 Ländern weltweit vertreten und betreibt eine Flotte von rund 17.800 eigenen und geleasten Containern, die im Rahmen der Akquisition übernommen werden.
LNG-Terminal – Warum es in Hamburg auch Bedenken gibt
175 Jahre Hapag-Lloyd – mit Segelschiffen fing alles an
Die „Lühe“ – ein seltener Oldie legt endlich wieder ab
Die Integration werde zügig vorangetrieben, hieß es. Die vollständige geschäftliche Integration werde voraussichtlich im vierten Quartal 2022 abgeschlossen sein. Im Jahr 2021 hatte Hapag-Lloyd die auf Afrika spezialisierte Reederei NileDutch übernommen und damit die Präsenz und das Serviceangebot von und nach Westafrika deutlich verstärkt. Diese auf Wachstum angelegte Strategie wurde auch durch mehrere Neueröffnungen von Büros in Afrika in den Jahren 2021 und 2020 begleitet.