Hamburg. Hamburgs städtischer Hafenkonzern legt Zahlen vor. Der Umschlagsbetrieb ist vor allem in einem Bereich erfolgreich.

Der Hamburger Hafenkonzern HHLA legt am heutigen Montag seine Unternehmenszahlen für die ersten sechs Monate des Jahres vor. Die Erwartungen an das Unternehmen sind nach einem guten Jahresauftakt relativ hoch. Die neue Vorstandschefin Angela Titzrath hatte zuletzt von einem deutlichen Anstieg des Containerumschlags an den Terminals der HHLA gesprochen. Bereits im ersten Quartal lag der Umschlag um mehr als zehn Prozent über dem gleichen Zeitraum des Vorjahres. Auch Umsatz und Gewinn legten deutlich zu, der Vorstand erhöhte die Prognose für das Gesamtjahr. Der Aktienkurs reagierte mit einem Höhenflug und war zeitweise so hoch wie seit fünf Jahren nicht mehr.

Die HHLA profitiert unter anderem von den Veränderungen in der Reederei-Landschaft, die von einem starken Konzentrationsprozess bei Unternehmen und Allianzen geprägt ist. Einige Liniendienste der Reedereien sortieren sich neu, und bislang verliefen die Verhandlungen über die Fahrpläne für die HHLA positiv. Zudem ist der Hafenkonzern auch mit seinem sogenannten Intermodal-Segment erfolgreich. Das ist der Weitertransport der Container per Bahn in die Zielregionen in Mittel- und Osteuropa, zum Beispiel nach Polen und Tschechien. Die HHLA setzt dafür eigene Loks, Waggons und Umschlagterminals ein.

Weltweite Krisen bleibt ein großes Risiko

Risiken für die HHLA sieht die Vorstandschefin vor allem in politischen und weltwirtschaftlichen Entwicklungen, die sich auf die Geschäfte im Hafen auswirken können. Dazu zählen die protektionistischen Tendenzen in den USA ebenso wie die Folgen des Brexit. Darauf kann das Unternehmen keinen Einfluss nehmen. Große Chancen bieten dagegen nach Einschätzung von Titzrath Innovation und Digitalisierung. „Unser Anspruch ist es, Motor des digitalen Wandels im Hamburger Hafen zu sein“, sagte sie bei der Hauptversammlung.

Die HHLA ist seit 2007 teilprivatisiert, knapp 70 Prozent der Aktien befinden sich in städtischem Besitz, der Rest institutionellen und zum kleineren Teil privaten Anlegern.