Kampf der Piraterie: Deutsche Reeder sind bereit, sich an den Kosten für den Schutz gegen Seeräuber an Bord ihrer Schiffe zu beteiligen.

Hamburg. Die deutschen Reeder sind bereit, für einen Schutz vor Piraten an Bord ihrer Schiffe auch zu bezahlen. Das betonte der Präsident des Verbands Deutscher Reeder (VDR) und Vorstandschef der Containerreederei Hapag-Lloyd, Michael Behrendt, am Montag in Hamburg. Vertreter der Branche wollten am selben Tag unter anderem mit Fachleuten aus dem Innen- und Verteidigungsministerium in Berlin darüber beraten, wie ein solcher Schutz aussehen kann, was technisch machbar ist. Der VDR fordert den Einsatz von bewaffneten hoheitlichen Kräften auf deutschen Handelsschiffen, besonders in den Gewässern am Horn von Afrika. Die Entsendung von Soldaten an Bord der Schiffe ist aus verfassungsrechtlichen Gründen jedoch nicht möglich. Die Bundespolizei, die zwar solche Aufgaben wahrnehmen dürfe, sei aber dafür nicht ausgerüstet, sagte Behrendt. „Es muss hier etwas passieren“, mahnte er. Die Piraten würden immer professioneller. „Es ist ein mieses, kriminelles Geschäft von Banden, die nur ein Ziel haben: Menschen als Geiseln zu nehmen und dafür Geld zu erpressen.“ Die Bundeswehr beteiligt sich mit mehreren hundert Soldaten an dem internationalen Anti-Piraten-Einsatz Atalanta vor Afrika. Nur in diesem Rahmen können bereits bewaffnete Kräfte als Begleitschutz auf Schiffen eingesetzt werden.