Berlin. Für viele gehört Fisch zu Weihnachten dazu. Diese Arten schmecken nicht nur, sondern können auch guten Gewissens gegessen werden.

Wer dieses Jahr zu Weihnachten Meeresfisch essen möchte, sollte sich vorher gut informieren. Denn aus Sicht von Verbraucher- und Umweltschützern sind mittlerweile nur noch neun Speisefische aus den Weltmeeren uneingeschränkt zum Verzehr empfohlen. Das geht aus der neuen „Guter Fisch“-Liste hervor, die im Vergleich zum Vorjahr noch einmal kürzer geworden ist.

Nachhaltiges Einkaufen wird bei Fisch und Meeresfrüchten immer schwerer, wie die Deutsche Umwelthilfe, das Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, der Naturschutzbund Deutschland (Nabu), der WWF und die Verbraucherzentralen am Dienstag bei der Vorlage der aktualisierten Liste mitteilten.

Fisch essen? Diese neun Arten werden noch empfohlen:

  1. Flunder
  2. Kliesche aus der Ostsee
  3. Scholle aus der Ostsee
  4. Miesmuschel aus Leinenkultur
  5. Seelachs aus der Barentsee
  6. Iberischen Stöcker
  7. Echten Bonito
  8. Weißen Thun
  9. Schellfisch

Voraussetzung für die Empfehlung ist, dass der Fisch aus unbedrohten Beständen stammt sowie mit einer Methode gefangen wurde, die dem Meeresboden nicht zusätzlich schadet und großen Beifang produziert wie etwa Grundschleppnetze.

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Es werde von Jahr zu Jahr schwieriger, die Liste zusammenzustellen, beklagen die Forscher. „Zusätzlich zu der anhaltenden Überfischung setzen Sauerstoffmangel und die Klimakrise den Fischbeständen zu“, erklärt die Meeresschutzexpertin der Umwelthilfe, Isabel Seeger.

Ernährung: Rückgang bei Hering, Makrele und Sprotte

Wildlachs und Hering könnten nur noch bedingt empfohlen werden, je nach ihrer Herkunft. Heringe aus Nordsee und Irischer See sollten auf Grund ihrer bedrohten Bestände überhaupt nicht mehr verzehrt werden, gleiches gelte für den Rotlachs, der vor der Küste Alaskas gefangen wird.

Generell halten die Verbände es für besorgniserregend, dass sich der Zustand der Bestände bei den kleinen Schwarmfischen deutlich verschlechtert hat. Schon im vergangenen Jahr fielen Makrele und Sprotte aus der Liste heraus, dies setze sich dieses Jahr bei den Heringen fort.

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Eigentlich gibt es bei den kleinen Schwarmfischen eine natürlich bedingte große Anzahl, weshalb sie nicht nur etwa Vögeln, Schweinswalen und Robben Nahrung bieten, sondern auch für den Menschen eine gute Wahl wären. Doch diese Arten werden laut der Verbraucherzentrale Berlin überfischt und die Fänge zudem oft in Fischmehl und Öl verwertet.

Das sind die Kriterien für „guten“ Fisch

Bei der Erstellung der Liste standen folgende Punkte im Fokus:

  • Wie ist die aktuelle Bestandsgröße der jeweiligen Art?
  • Wie groß sind die gefangenen Tiere im Schnitt?
  • Welche Fangmethoden werden angewandt?
  • Wie hoch ist der Fischereidruck?
  • Welche rolle spielt die jeweilige Art im Ökosystem?

Wollen Verbraucher die Gute-Fisch-Liste beim Einkaufen beachten, sollten sie darauf Wert legen, dass sowohl der Artname des Fisches als auch das Fanggebiet und die Fangmethode mit den Angaben auf der Liste übereinstimmen.

Bei unverarbeiteten Fisch- und Tiefkühlprodukten im Handel seien diese Angaben verpflichtend und könnten so einfach mit den Empfehlungen abgeglichen werden. Auch im Restaurant könne man danach fragen, schreibt die Verbraucherzentrale Berlin auf ihrer Website.

Fisch ist zu Weihnachten beliebt

Fisch und Meeresfrüchte stehen hierzulande als Weihnachtsessen an dritter Stelle: Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa im Auftrag des Marine Stewardship Council (MSC) kommen sie in rund jedem vierten Haushalt (24 Prozent) dieses Jahr auf den Tisch. Im vergangenen Jahr war es noch jeder fünfte (20 Prozent).

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Die Hälfte davon würde auf eine andere Sorte Fisch umsteigen, wenn sie wüsste, dass die bevorzugte Sorte nicht nachhaltig sei. Mehr als jeder und jede Dritte (37 Prozent) würde trotzdem dabei bleiben.

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