Berlin. Lachs zu Weihnachten? Eine neue Studie enthüllt, wie gefährlich Räucherlachs ist. Wer besonders gefährdet und was zu tun ist.
Festliche Tafeln ohne Räucherlachs? Für viele Deutsche undenkbar. Laut einer aktuellen Insa-Umfragen servieren 56 Prozent der Deutschen, die an Weihnachten Fisch essen, Lachs auf dem Tisch. Der Lachskonsum liegt in Deutschland laut dem Norwegischen Seafood Council bei einem Pro-Kopf-Konsum von 2,1 kg.
Doch das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) schlägt Alarm: In mehr als acht Prozent der untersuchten Proben von kaltgeräuchertem Lachs wurden Listerien nachgewiesen.
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Gefährliche Keime im Räucherlachs
Listerien sind tückische Bakterien, die selbst bei Kühlschranktemperaturen wachsen können. Besonders gefährdet sind Schwangere, Neugeborene und Menschen mit geschwächtem Immunsystem.
„Ein Verzehr von Räucherlachs für Risikogruppen ist nicht zu empfehlen“, warnt Gerhard Zellner, Vorsitzender der Länderarbeitsgemeinschaft Verbraucherschutz (LAV).
Die Zahlen sind alarmierend: 2023 gab es in Deutschland 693 erfasste Listeriose-Erkrankungen, 59 Patienten starben daran. Expertinnen vermuten sogar eine höhere Dunkelziffer.
Im Vergleich zum Zoonosen-Monitoring 2011 hat sich die Situation zwar verbessert. „Die deutlich geringere Keimkonzentration sowie die geringere Zahl der kritischen Proben ist eine gute Entwicklung“, bestätigt Zellner. Dennoch rät das BVL zu Vorsichtsmaßnahmen.
Räucherlachs: Tipps für einen sicheren Genuss
Um das Risiko zu minimieren, empfiehlt das Bundesamt:
- Räucherlachs nur kurz lagern
- Verbrauchsdatum strikt beachten
- Risikogruppen sollten gänzlich auf den Verzehr verzichten
Die Lebensmittelsicherheit bleibt ein wichtiges Thema. Mit dem überarbeiteten Portal lebensmittelwarnung.de und der dazugehörigen App können sich Verbraucher nun schneller über Produktrückrufe informieren.
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Veganer Käse, Aprikosen und Algen: Das sind weitere Funde der Studie
Die Studie offenbarte neben den Listerien im Räucherlachs weitere bemerkenswerte Ergebnisse. In veganen Käsealternativen wurden potenziell krankmachende bakterielle Keime nachgewiesen. Getrocknete Datteln, Pflaumen und ungeschwefelte Aprikosen enthielten Acrylamid.
Besonders alarmierend waren die Studienergebnisse bei getrockneten Algen: Diese wiesen relativ hohe Gehalte an Schwermetallen wie Cadmium, Blei, Arsen, Kupfer und Jod auf. Zudem wurden die Richtwerte für Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen in getrockneten Algen überschritten.
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