Berlin. Die Bahn stockt das Weihnachtsangebot auf, eine wichtige Strecke wird wieder frei und die Preise ändern sich. Was sonst noch anders wird.
Bahnfahrer können sich im Dezember ausnahmsweise einmal auf gute Nachrichten einstellen. Zunächst wird am 14. Dezember die Generalsanierung der Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim wie geplant abgeschlossen. Einen Tag später rollt der Verkehr zwischen beiden Städten wie gewohnt. Der Zugverkehr wird damit laut Bahn insgesamt merklich pünktlicher, weil ein großer Teil der Fernzüge diesen Streckenabschnitt passiert.
Am 15. Dezember beginnt der Winterfahrplan, der weitere Änderungen mit sich bringt. Zunächst einmal steht der Weihnachtsverkehr an. „Alles, was rollen kann, rollt über die Feiertage auch“, kündigt die Deutsche Bahn an. 410 ICE sind unterwegs, so viele wie noch nie. Der Reiseverkehr wird sich in diesem Jahr wohl auf mehrere Tage verteilen, weil der 24. Dezember in diesem Jahr auf einen Dienstag fällt. Damit die Kunden pünktlicher ihr Ziel erreichen, wird die Bautätigkeit am Jahresende auf ein Minimum reduziert.
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Derzeit sind für die Feiertagszeit nach Unternehmensangaben auch noch viele Sparpreis-Tickets erhältlich, selbst auf begehrten Verbindungen. „Schnell zu sein lohnt sich, um noch Tickets zum Schnäppchenpreis zu erhalten“, sagt Stefanie Berk, Vertriebschefin der Bahn. 17,99 Euro kosten die Super-Sparpreise, die vor allem in den Randzeiten der Tage verfügbar sind. In jedem Fall sei es ratsam, einen Sitzplatz zu reservieren.
Deutsche Bahn: Tickets werden teurer
Ebenfalls angeraten ist die Buchung von Fahrten, die länger im Voraus geplant werden können. Denn mit dem Fahrplanwechsel steigen die Preise im Fernverkehr. Bei Buchungen bis einschließlich 14. Dezember gilt der bisherige Preis. Eine Neuerung dieses Jahres erleichtert die Planung der Reisenden. Zugfahrten können seit Oktober über einen Zeitraum von einem Jahr im Voraus gebucht werden. Nur bei Auslandsfahrten gilt eine maximale Vorausbuchungsfrist von sechs Monaten.
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Tickets zum Flexpreis sowie Zeitkarten verteuern sich um durchschnittlich 5,9 Prozent. Die Kosten für die Bahncards 25 und 50 verändern sich nicht. Inhaber der Bahncard 100 müssen 6,6 Prozent mehr bezahlen. Dafür ist künftig ein Deutschlandticket Bestandteil der Netzkarte. Dieses kostet ab Januar 58 Euro statt bisher 49 Euro. Ob die Kunden das D-Ticket auch im übernächsten Jahr nutzen können, ist weiterhin offen. Nur für 2025 ist die Finanzierung der Mindereinnahmen durch das bundesweite Nahverkehrsticket gesichert.
Bahn erhöht auf manchen Strecken den Takt
Die Bahn zieht auch im grenzüberschreitenden Verkehr zunehmend Kunden an. „Der internationale Fernverkehr boomt“, stellt Bahn-Vorstand Michael Peterson fest. Entsprechend der Nachfrage stockt das Unternehmen Auslandsverbindungen auf. So verkehrt künftig zwischen Berlin und Paris täglich ein ICE mit Zwischenstopp in Straßburg. Täglich verkehrt dann auch ein ICE zwischen Amsterdam und Stuttgart sowie München. Von München aus geht es in den Sommermonaten viermal am Tag über Verona nach Venedig und sechsmal nach Bologna. Zusätzliche Züge verkehren zudem zwischen Berlin und Krakau.
Auch innerhalb Deutschlands erhöht die Bahn auf einigen besonders gut frequentierten Strecken den Takt. So werden zwischen Frankfurt und Berlin sechs zusätzliche Sprinter eingesetzt. Eine neue Direktverbindung gibt es zwischen Rostock und Stuttgart via Leipzig und Frankfurt. Osnabrück und Münster erhalten schnellere Verbindung in Richtung Süddeutschland. Allerdings werden Fahrten andernorts auch länger dauern. Denn auf der meistgebuchten Strecke von Hamburg nach Berlin steht im kommenden Jahr die Totalsperrung für die Grundsanierung an.
Ein anderes Vorhaben hat die Bahn nach Kritik von außen zu den Akten gelegt. Eigentlich sollten die auf weißem Papier gedruckten Ankunftspläne aus den Aushängen an den Bahnhöfen verschwinden. Nur die gelben Abfahrtspläne sollten bleiben. „Die Deutsche Bahn nimmt die Kritik von Öffentlichkeit und Verbänden ernst und ihre Entscheidung zurück“, teilte der Konzern nun mit. Stattdessen werde die Nutzung der gedruckten Informationen in den kommenden Monaten ausgewertet und dann über mögliche Veränderungen beraten.