Hamburg. Amtsgericht Hamburg gibt grünes Licht im Sanierungsverfahren der Firma. Görtz: „Wichtiger Meilenstein“.

Der angeschlagene Schuhhändler Görtz hat den nächsten Schritt im laufenden Sanierungsverfahren geschafft. Das Amtsgericht Hamburg hat in der vergangenen Woche die Insolvenzpläne für die Muttergesellschaft Ludwig Görtz GmbH sowie die operativen Töchter Görtz Retail GmbH und Görtz Logistik bestätigt, gab das Unternehmen jetzt bekannt. Zuvor hatte bereits die Gläubigerversammlung den Plänen zugestimmt. „Das ist ein wichtiger Meilenstein für uns“, heißt es in einer Mitteilung. Voraussichtlich würden die Insolvenzverfahren für die drei Firmen Mitte Juli aufgehoben.

Das Hamburger Traditionsunternehmen hatte im September vergangenen Jahres Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet. Seitdem wurden mehr als 80 Geschäfte geschlossen. Auch in Hamburg hatte Görtz die Zahl der Läden in den vergangenen Monaten von 14 auf aktuell sieben reduziert. In den vergangenen Wochen waren bundesweit weitere Schließungen bekannt geworden, unter anderem in Hannover. Zu konkreten Zahlen wollte sich eine Firmensprecherin auf Anfrage nicht äußern.

Görtz-Investor ist bekannter Hamburger Unternehmer

Im Februar hatte es schon mal Hoffnung auf ein baldiges Ende des Sanierungsverfahrens mit einem neuen Investor gegeben. Nachdem die Geschäfte im ersten Quartal 2023 aber deutlich schlechter gelaufen waren als erwartet, mussten die Geschäftsführer Frank Revermann und Tobias Volgmann nachbessern. Auch weitere Geschäftsschließungen und Entlassungen in den vergangenen Wochen waren die Folgen.

Ende Mai hatte das Unternehmen den Einstieg eines neuen Investors bekannt gegeben. Es handelt sich um die CK Technology Solutions GmbH aus Wien. „Als Traditionsunternehmen ist Görtz nicht vom Markt wegzudenken. Nach seiner umfangreichen Transformation sehen wir großes Potenzial, das Unternehmen mit den richtigen Partnern und einer klaren Kundenorientierung wieder stabil aufzustellen“, hatte der Geschäftsführer von CK Technology Solutions und Hamburger Geschäftsmann, Bolko Kissling, damals gesagt.