Hamburg. Forscher des DLR simulieren in einem Projekt den Verkehr mit Flugtaxis in Hamburg. Diese Landeplätze könnte es geben.
Landen bald Flugtaxis auf der Binnenalster? Was sich zunächst anhört wie ein verspäteter Aprilscherz, ist laut Plänen des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) aber gar nicht so abwegig. In einem Projekt haben DLR-Forscher untersucht, wie der Luftverkehr in der Stadt der Zukunft aussehen könnte – und sich dafür als Modellstadt Hamburg ausgesucht.
In dem Projekt „HorizonUAM“ haben sie die Möglichkeiten von Drohnen und hochautomatisierten Flugtaxis untersucht und dafür Konzepte für Flugtaxis, andere Fluggeräte, Flugkorridore, Haltepunkte, die sogenannten Vertidrome, entworfen.
Flugtaxis in Hamburg: Forscher simulieren Landeplatz auf der Binnenalster
Am DLR-Standort Cochstedt in Sachsen-Anhalt wurde die Modellstadt Hamburg entworfen, in der zentrale Flugversuche stattfanden. „In Hamburg platzierten wir dafür einen Vertidrom mit einem einzelnen Landepad, dem sogenannten Vertistop, in der Binnenalster. Ein Vertidrom mit mehreren Pads für Start und Landung, also ein Vertiport, haben wir für den Flughafen Hamburg entworfen“, berichtet Dr. Bianca Schuchardt vom DLR-Institut für Flugführung und Projektleiterin von HorizonUAM.
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In ihren Simulationen untersuchten die Wissenschaftler insgesamt 20 sehr unterschiedliche Standorte für Vertidrome in der Hansestadt und kamen zu dem Schluss, dass in 24 Stunden 2800 Flüge mit insgesamt 275 Lufttaxis absolviert werden könnten.
Flugtaxis bewegten sich zwischen Flughafen Hamburg und Vertidrom auf der Alster
Außerdem testeten die Forscher im ihrem Projekt An- und Abflugmanöver und simulierten zusammen mit Fluglotsen Routen für Lufttaxis in Hamburg. So bewegten sich die Flugobjekte zwischen dem Hamburger Flughafen und dem Vertidrom auf der Alster und überflogen dabei eine Häuserschlucht im Maßstab 1:4.
Außerdem untersuchten die Wissenschaftler, wie sich der konventionelle Flugverkehr und die innerstädtischen Flugtaxis nebeneinander organisieren lassen. „Der zukünftige urbane Luftverkehr stellt vielfältige Anforderungen an einen sicheren und effizienten Betrieb mit passenden Start- und Landeplätzen sowie Flugrouten, die sich schonend in die bestehende Infrastruktur und den Alltag der Menschen vor Ort integrieren“, sagte die DLR-Vorstandsvorsitzende Prof. Dr.-Ing. Anke Kaysser-Pyzalla.