Hamburg. Winterhuder Firma stellt Besteck aus Pflanzen her, steckt jetzt in der Insolvenz – und ist auf der Suche nach neuen Geldgebern.

Es ist neben Traceless wohl das Hamburger Unternehmen, auf dessen Technologie die größten Hoffnungen ruhen, Verpackungen aus Plastik durch solche aus einem Material auf Pflanzenbasis zu ersetzen. Doch nun muss Bio-Lutions einen empfindlichen Rückschlag hinnehmen.

Das Amtsgericht im brandenburgischen Neuruppin habe auf Antrag der Geschäftsführung ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung eröffnet, teilte Bio-Lutions jetzt mit. Das betrifft sowohl die Bio-Lutions Deutschland GmbH mit Sitz in Schwedt an der Oder als auch die Bio-Lutions International GmbH mit Sitz an der Dorotheenstraße in Winterhude,

Investoren geben kein Geld mehr

Das Unternehmen hat offensichtlich erhebliche Finanzprobleme. „Die bisherigen Investoren waren aufgrund des geänderten Marktumfelds mit den gestiegenen Zinsen nicht mehr in der Lage, Mittel zur Verfügung zu stellen“, heißt es in der von Bio-Lutions verbreiteten Erklärung. Nun ist man in Winterhude auf der Suche nach neuen Eigentümern. „Mit dem gerichtlichen Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung strebt Bio-Lutions die Veräußerung an einen finanzstarken strategischen Investor an“, teilt das Unternehmen mit.

Bislang gibt es keine Aufträge

Bio-Lutions – 2017 in Hamburg vom Deutsch-Kolumbianer Eduardo Gordillo gegründet – stellt aus biologisch abbaubaren Abfällen wie etwa Tomatenpflanzen unter anderem Lebensmittelverpackungen oder Einwegprodukte wie Essschalen, Besteck und Teller her und produziert nach eigenen Angaben auch in Indien.

Trotz des Verfahrens laufe die Testproduktion am Standort Schwedt ungehindert weiter, versichert Bio-Lutions Deutschland-Geschäftsführer Stefan Lummitsch. Man sei zuversichtlich, bald Aufträge zu erhalten und die Produktion zu starten. Die Chance, neue Geldgeber zu finden, seien gut, so Bio-Lutions. „Das Investoren-Interesse ist groß“, heißt es.