Hamburg. Spitzenmieten in der City betragen nur noch 240 Euro pro Quadratmeter. Experten erwarten, dass sich die Entwicklung fortsetzt.
Nach zwei Pandemiejahren steht der Hamburger Einzelhandel vor großen Herausforderungen, denn die hohe Inflation bremst die Erholung. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie der Immobilienbank DZ Hyp über regionale Immobilienzentren. „Die Pandemie hat den Hamburger Innenstadthandel spürbar belastet und sichtbare Leerstände verursacht“, heißt es in der Untersuchung.
EInzelhandel Hamburg: Ladenmieten werden weiter sinken
Gegenüber 2019 sank die Spitzenmiete um 16 Prozent auf 240 Euro je Quadratmeter. Diese Entwicklung dürfte sich auch im laufenden Jahr mit einem zu erwartenden Rückgang der Spitzenmieten um weitere rund 4 Prozent fortsetzen, so die Studie.
In Innenstadtlagen werden vielfach neue Anbieter erscheinen, die dort bislang nicht vertreten waren. Um Leerstände zu reduzieren, legte der Senat ein Förderprogramm für kreative und kulturelle Zwischennutzungen auf, das bis 2023 verlängert wurde.
Doch für die beiden Kaufhäuser, das Karstadt-Sport-Gebäude und dem ehemaligen Kaufhof wurde noch keine neuen, dauerhaften Nutzungskonzepte gefunden, bemängelt die Studie. 2024 dürfte der Gegenwind für die City durch die Eröffnung des 80.000 Quadratmeter großen Shopping-Centers in der HafenCity zunehmen, erwarten die Experten.
- 500 Cannabis-Shops in Hamburg? So bereiten sich Händler vor
- Karstadt: Welche Häuser schließen müssen und welche bleiben
- Kantinen-Klassiker im Wandel: Das Ende der Currywurst?
Einzelhandel Hamburg: Moderne Büros sind aktuell sehr stark gefragt
Dagegen hat sich der Hamburger Büromarkt nach Einschätzung der DZ Hyp gut entwickelt. Die Spitzenmiete stieg innerhalb von zehn Jahren um 40 Prozent auf 33,70 Euro je Quadratmeter. Angesichts der hohen Nachfrage nach modernen Büroflächen dürfte die Spitzenmiete dennoch weiter anziehen, zumal hochwertige Flächen im Leerstand kaum vorzufinden sind.
Damit liegt der Hamburger Büromarkt im Mittelfeld der sieben großen Städte. Berlin, Frankfurt und München sind deutlich teurer, während die Büromieten in Düsseldorf, Köln und Stuttgart Mieten deutlich niedriger ausfallen. Die ehemals hohen Leerstände in Hamburg haben sich abgebaut. Ende 2022 lag die Leerstandsquote knapp unter vier Prozent.