Hamburg. Der Traum von den eigenen Wänden dauert in der Stadt besonders lang. Dafür gibt es vor allem einen Grund.

Den Traum von den eigenen vier Wänden verwirklichen sich Hamburgerinnen und Hamburger erst im vergleichsweise hohen Lebensalter. Im Durchschnitt mit 41 Jahren. Das geht aus einer bundesweiten Auswertung des Baugeldvermittlers Dr. Klein hervor. Damit sind die Hamburger beim Immobilienerwerb in Deutschland am ältesten. Der bundesweite Schnitt liegt bei 38 Jahren. In zwölf von 16 Bundesländern liegt das Alter beim Immobilienkauf bei 37 oder 38 Jahren.

Immobilienkauf braucht viel Eigenkapital

„In vielen Fällen sind dann die beruf­lichen, familiären und auch finanziellen Verhältnisse so stabil, dass langfristige Entscheidungen getroffen werden können“, sagt Henning Ludwig, Spezialist für Baufinanzierungen bei Dr. Klein. Ihm zufolge sind viele Interessenten auch jünger. „Aber wer ein Eigenheim finanzieren will, braucht neben einer guten Bonität vor allem auch einiges an Eigenkapital. Und bis hierfür genügend Geld angespart ist, braucht es in der Regel mehrere Jahre.“

Das könnte einer der Gründe dafür sein, warum die Hamburger so spät in die eigenen vier Wände einziehen. Im Schnitt nahmen Käuferinnen von Wohnung oder Haus in der Hansestadt dafür im vergangenen Jahr 483.950 Euro Kredit auf, das ist der höchste Wert unter allen Bundesländern. Um so viel Geld vom Finanzierer zu erhalten, muss vergleichsweise viel Eigenkapital mitgebracht werden – in der Regel zwischen 10 und 20 Prozent.

Immobilienkauf: Bausparvertrag kann hilfreich sein

Seit Mitte 2022 hat sich der Immobilienmarkt in Hamburg zudem fundamental verändert. Es gibt mehr Angebote als Kaufwillige, die Preise fallen. Allerdings machen die gestiegenen Zinsen vielen Interessenten einen Strich durch die Rechnung. „Bei jungen Menschen oder Familien ist meistens das Eigenkapital der Knackpunkt“, sagt Ludwig. „Hier kann ein Bausparvertrag sinnvoll sein oder ein Eigenkapital-Ersatz, wie sie zum Beispiel Förderbanken in Schleswig-Holstein oder Hamburg anbieten.“