Hamburg. Gründerin bittet ihre Kunden mit dramatischem Appell um Hilfe. Crowdfunding-Kampagne zur Rettung gestartet.
Mit feinen Pralinen und Schokoladen aus naturbelassenen Zutaten hat sich die Hamburger Bio-Patisserie Gleem einen Namen gemacht. Jetzt steht das Start-up vor dem Aus. Gründerin Anna Gliemer hat einen dramatischen Appell an ihre Kunden gerichtet. „Wir müssen leider schließen“, erklärt die 33-Jährige in ihrem Hilferuf auf Facebook und Instagram.
Steigende Kosten und sinkende Umsätze machen dem 2014 gegründeten Unternehmen massiv zu schaffen. Als letzten Rettungsanker hat Gliemer eine Crowdfunding-Kampagne gestartet. Bis Ende März braucht Gleem 60.000 Euro, um den Betrieb bis zum Beginn der Wintersaison zu sichern. Eine zweite Fundingstufe mit nochmals 60.000 Euro soll Spielraum für neue Projekte verschaffen.
Bio-Patisserie Gleem kämpft ums Überleben
Die Produkte von Gleem, nach eigenen Angaben Deutschlands erste Naturpatisserie, sind glutenfrei, ohne Zuckerzusatz und weitgehend vegan. Es gibt Pralinen mit weißer Minze, Honigschokolade, Kaffee-Karamell-Petit Fours und Bio-Knäckebrot, insgesamt umfasst das Sortiment etwa 35 Sorten und wird online sowie in ausgewählten Läden und ab 10. März auch wieder auf dem Isemarkt verkauft.
„Schon die Corona-Zeit war nicht einfach, aber im vergangenen Jahr sind die Umsätze noch mal um mehr als 50 Prozent gesunken“, sagt Gliemer, die ihre Manufaktur mit zwei Beschäftigen auf der Peute in Veddel betreibt. Parallel sind die Kosten für Miete, Energie und Rohstoffe deutlich gestiegen.
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Inhaberin hat noch andere Jobs
Um Gleem zu retten, nimmt Gliemer inzwischen freiberuflich Jobs im Event- und Marketingbereich an. Nachdem in den ersten Tagen nach Start des Crowdfundings auf der Plattform Startnext bereits knapp 12.000 Euro zusammengekommen sind, ist sie vorsichtig optimistisch. „Wenn man nicht über die Probleme redet, kann es niemand wissen“, sagt sie.