Flüge nach Mallorca unter 100 Euro kaum zu bekommen. Größte Airline am Hamburger Flughafen gibt gestiegene Kosten weiter.

  • Eurowings gibt höhere Kosten an die Passagiere weiter
  • Mallorca-Flüge unter 100 Euro kaum zu bekommen
  • Spanien, Italien und Griechenland besonders beliebt

Kunden der größten Fluglinie am Hamburger Flughafen müssen sich in diesem Jahr auf deutlich höhere Kosten für Tickets einstellen. „Die Preise sind im Durchschnitt um zehn bis 20 Prozent höher“, sagte Eurowings-Chef Jens Bischof am Donnerstag im Gespräch mit Journalisten.

Das liege an den auf breiter Front gestiegenen Kosten zum Beispiel für Kerosin und Personal, aber auch an erhöhten Gebühren und Entgelten an den Airports. „Man merkt schon: Da ist die Inflation zu spüren“, sagte Bischof unter Verweis auf die allgemein stark steigenden Preise.

Eurowings: Mallorca-Flüge derzeit besonders teuer

Beim Abendblatt-Check auf der Rennstrecke nach Mallorca sind in den nächsten Wochen nur wenige Hinflugtickets im zweistelligen Euro-Bereich ab Hamburg erhältlich. „Momentan ist die Nachfrage schon sehr, sehr stark, die Kapazität aber noch deutlich reduziert“, sagte Bischof über Palma-Flüge.

Deshalb werde es Flüge geben, bei denen die Preissteigerung möglicherweise auch mal über den von ihm in der Spitze erwarteten 20 Prozent liegen wird. Ab Ostern und über dem Sommer sollte sich seiner Meinung nach das Preisniveau aber zwischen zehn und 20 Prozent mehr einpendeln. Wer sparen will, sollte möglichst früh seine Flüge buchen.

Eurowings: 80 Prozent mehr Buchungen als vor einem Jahr

Das machen momentan mit dem Abflauen der Corona-Pandemie offenbar mehr Menschen als früher. „Wir haben bereits 80 Prozent mehr Buchungen im Vergleich mit dem Vorjahr“, sagte Bischof. Das Vertrauen in die Flugreise kehre zurück. Es gebe zunehmend mehr langfristige Buchungen, und es werde mehr Geld für die Reisen ausgegeben.

Bei den angebotenen Sitzen liege man in diesem Jahr etwa auf Niveau des Jahres 2019, bei den Sitzplatzkilometern sogar schon zehn Prozent drüber. Im Klartext: Die Maschinen werden über größere Distanzen eingesetzt. So sei das Angebote auf innerdeutschen Routen geringer als früher.

Eurowings: Gut 50 Ziele sind ab Hamburg buchbar

Spanien bleibe mit Italien und Griechenland die beliebtesten Urlaubsregionen der Deutschen, aber auch der Südosten lege zu. Es gebe einen starken Ausbau Richtung Türkei und Ägypten, die Zahl der Strecken habe sich verdoppelt.

Direkt vom Helmut-Schmidt-Flughafen wird in der Region nur Adana ab Juli angeboten. „Wir sind mit gut 50 Zielen in Hamburg unterwegs“, sagte Bischof. Zwar sei der Sommerflugplan festgezurrt, aber Luft für Neues sei ja immer, hieß es.

Eurowings: In Hamburg werden 16 Flieger stationiert

In diesem Sommer sollen in Hamburg 16 Flugzeuge stationiert werden, die viertgrößte Anzahl. In Düsseldorf sind es 40 Jets, in Stuttgart 20, in Köln/Bonn 18 und in Berlin sechs. Insgesamt will die Tochter der Lufthansa 125 Flieger einsetzen.

Auch bei den angebotenen Zielen liegt die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt mit 116 klar vorn, Köln mit 81 und Stuttgart mit 75 folgen. Von Berlin sind es derzeit nur 30, allerdings wird das Streckennetz dort gerade aufgebaut und möglicherweise noch um weitere Ziele in diesem Sommer erweitert.

Bischof ist vorsichtig optimistisch, Flugchaos zu verhindern

In Hamburg ist Eurowings mit einem Marktanteil von knapp 30 Prozent klar der Marktführer vor der Lufthansa.

Eurowings habe mehr als 1300 Mitarbeiter eingestellt und beschäftige nun in Europa mehr als 4000 Menschen. Mit den Piloten, die im Oktober streikten, befinde man sich in „konstruktiven“ Gesprächen. Während die eigenen Personalprobleme weitgehend gelöst seien, sieht Bischof bei Dienstleistern noch Bedarf. Er habe aber „vorsichtigen Optimismus“, dass ein Flugchaos wie im Vorjahr ausbleibe.