Hamburg. Europäischer Flugzeugbauer hängt Erzrivalen Boeing klar ab und bleibt größter Flugzeugbauer. Zuliefersituation auch 2023 schwierig.
Airbus hat seinen Titel als größter Flugzeugbauer der Welt verteidigt. Der DAX-Konzern lieferte im vergangenen Jahr 661 Flugzeuge aus und lag damit klar vor Boeing. Der US-Erzrivale kam nur auf 480 Maschinen.
Man freue sich über vier aufeinanderfolgende Jahre in führender Rolle und möchte dieses Jahr die fünf voll machen, sagte Airbus-Verkaufschef Christian Scherer vor Journalisten. Eine Prognose für 2023 soll es erst auf der Bilanzpressekonferenz am 16. Februar geben.
Airbus: Vorstandschef Faury verweist auf schwieriges Umfeld
Obwohl das vor knapp einem Jahr ausgerufene Ziel von rund 720 Auslieferungen klar verfehlt wurde, zeigte sich der Airbus-Vorstandsvorsitzende Guillaume Faury zufrieden mit dem Erreichten. Das Umfeld sei mit Coronavirus, Krieg in der Ukraine, Inflation und Fachkräftemangel schwierig gewesen.
Vor allem die Zulieferer lieferten nicht so viele Teile wie erhofft. Eine schnelle Verbesserung erwartet er nicht. „2023 wird bezüglich der Zulieferer ein weiteres Jahr mit einem sehr komplexen Umfeld sein“, sagte Faury. Die alten Probleme dürften zwar besser werden, aber die Energiekrise in Europa und die sich grundlegend veränderte Situation in China wegen des Kurswechsel der Regierung in der Pandemiebekämpfung weg von der Null-Covid-Politik gäben Anlass zur Vorsicht.
In China dürften die Probleme kurzfristig zunehmen
Kurzfristig dürften dort neue Schwierigkeiten auftreten, auch wenn das Werk in Tianjin bisher sehr gut gearbeitet habe. Mittelfristig dürfte sich die Situation aber stabilisieren, wenn wieder ohne großen Aufwand in die und innerhalb der Volksrepublik gereist werden kann.
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Generell befinde sich die Luftfahrt nach der Pandemie aber auf Erholungskurs. Das Unternehmen will die Produktion vor allem der maßgeblich in Hamburg zusammengebauten A320-Familie wie geplant hochfahren.
Mehr Bestellungen bei Airbus als bei Boeing
„Wir könnten eine Menge Flugzeuge mehr verkaufen, wenn wir die Kapazitäten dafür hätten“, sagte Scherer. Auch bei den Bestellungen lag Airbus mit brutto 1078 vor Boeing mit 935.