Hamburg. Das Unternehmen versteht sich als “digitale Nachhaltigkeitsbank“. Wie Tomorrow den Stellenabbau begründet.
Schuld sein soll die „getrübte Gesamtwirtschaftslage“: Das Hamburger Start-up Tomorrow, das sich als „digitale Nachhaltigkeitsbank“ sieht, muss Stellen abbauen. Die Personalkosten des Unternehmens, das rund 120 Beschäftigte hat, würden um 25 Prozent reduziert, teilt eine Sprecherin mit. Die tatsächliche Zahl an Personen, von denen man sich trennen müsse, sei aber „geringer als 30“.
Zwar ist es nach Angaben von Tomorrow gelungen, unter anderem mittels Crowdinvesting in diesem Jahr zusammen knapp neun Millionen Euro an frischen Finanzmitteln aufzunehmen. „In der aktuellen Marktlage gilt jedoch mehr denn je, den Kurs Richtung Profitabilität zu halten“, erklärt Jakob Berndt, Co-Gründer des Unternehmens, bei dem im September 2021 das Topmodel Toni Garrn als Investorin eingestiegen ist.
Tomorrow will sich von einem Viertel der Belegschaft trennen
„Nur wenn unsere eigene wirtschaftliche Nachhaltigkeit sichergestellt ist, können wir unsere Mission, nachhaltige Finanzen in die Mitte der Gesellschaft zu bringen, weiterverfolgen“, so Berndt. „Um für den Großteil des Teams im kommenden Jahr Stabilität garantieren zu können, müssen wir deshalb jetzt einen schmerzhaften Schritt gehen und uns von einem Viertel der Belegschaft trennen.“
Tomorrow habe 2022 auf ein reines Premiumkunden-Geschäft umgestellt. Man habe mit dem Aktienfonds „Tomorrow Better Future Stocks“ das erste eigene nachhaltige Investmentprodukt an den Markt gebracht und die Umsätze pro Kunde erheblich steigern können.
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Tomorrow bietet digitale Finanzinvestitionen an
Bis zum vierten Quartal 2022 erreichte Tomorrow nach eigenen Angaben gut 112,5 Millionen Euro an nachhaltigen Investments. Neben nachhaltigen Girokonten biete man seit Oktober einen Investmentfonds an, dessen Nachhaltigkeitskriterien sich an den Entwicklungszielen der Vereinten Nationen und dem Pariser Klimaabkommen orientieren.
Das Unternehmen, das im Jahr 2018 von Inas Nureldin, Jakob Berndt und Michael Schweikart gegründet wurde, verfolgt nach eigener Darstellung das Ziel, über nachhaltige Finanzen einen Beitrag zur Bewältigung ökologischer und gesellschaftlicher Probleme zu leisten. Tomorrow zählt zu den sogenannten FinTechs, die digitale Finanzinnovationen anbieten.