Hamburg. Günstige Kategorie fällt im kommenden Jahr weg. Warum das so ist – und wie man dennoch an Rabatt für das Festival kommt.

Mehrere Hundert Meter lange Warteschlangen vor den Eingängen am Fernsehturm, erstmals alle Hallen des Hamburger Messegeländes belegt, alle rund 70.000 Tickets ausverkauft: Das OMR-Festival im vergangenen Mai war eine Veranstaltung der Superlative. Aber im kommenden Jahr wird es für viele Besucher dieses Treffens der weltweiten Digitalszene sehr viel teurer.

Denn für das nächste OMR-Festival am 9. und 10. Mai 2023 wird es nur noch eine einzige Ticketkategorie geben – zum Preis von 399 Euro. In diesem Jahr konnte man neben dem Voll-Ticket namens „OMR22 Festival Pass“ für 499 Euro auch noch den „OMR22 Expo Pass“ für 49 Euro erwerben.

Er gewährte zwar den Zugang zur Messe mit gut 500 Ausstellern, bot aber keine garantierte Teilnahme an hochkarätig besetzten Seminaren (Masterclasses) und galt auch nicht für die„OMR Conference“ mit den Stars der Online-Branche am zweiten Tag der Veranstaltung.

OMR-Festival versteht „natürlich“ den Ticket-Ärger

„Wir verstehen natürlich, dass sich einige darüber ärgern werden oder enttäuscht sind“, heißt es in der Mitteilung des OMR-Veranstalterteams zu der Änderung der bisher üblichen Preissystematik. Aber: Das neue Einheitsticket sei einfacher und verständlich. Es gebe keine exklusiven Hallen mehr und keinen Einlass nach Priorität, außerdem würden künftig zwei Tage Konferenzprogramm für alle geboten.

Alle Ticket-Inhaber bekämen nun auch eine „Masterclass“ garantiert. Eine Einschränkung gilt aber doch: Für die „Finance Forward“-Bühne, auf der sich alles um die Fintech-Szene dreht, wird es ein gesondertes Ticket geben.

OMG, das OMR wird teurer! Tickets für das Hamburger Marketing-Festival von Philipp Westermeyer (r., mit Ashton Kutcher) gibt es für 2023 nur noch zum Einheitspreis.
OMG, das OMR wird teurer! Tickets für das Hamburger Marketing-Festival von Philipp Westermeyer (r., mit Ashton Kutcher) gibt es für 2023 nur noch zum Einheitspreis. © Picture Alliance

OMR: Höhere Kosten durch mehr Nachhaltigkeit

Wie die Veranstalter einräumen, steigert das neue Preismodell die Umsätze um etwa 20 Prozent. Es sei aber nicht das Ziel, die „Gewinne zu maximieren“. Stattdessen gehe es darum, „den Kostenanstieg, den wir momentan alle spüren, zu verarbeiten“, heißt es.

Höhere Kosten ergäben sich schon daraus, dass man bei der Verpflegung vom Einweggeschirr abgehe und auf ein „Kreislaufsystem“ umstelle, sagt Philipp Westermeyer, Gründer der Hamburger Event- und Medienfirma Ramp106 und des von ihr veranstalteten Festivals, auf Abendblatt-Anfrage. Zudem habe man mit dem neuen Preismodell auf den „Füllegrad“ der diesjährigen Veranstaltung reagiert: „Wir mussten etwas tun.“

OMR-Festival: Ticket-Rabatt ab 21. Novemner

Wie Westermeyer sagt, wird es aber für viele Interessenten demnächst die Möglichkeit geben, sich ihr Ticket für 2023 mit einem hohen Rabatt zu sichern: Im Verlauf der ersten Woche nach dem Verkaufsstart, der sogenannten „Black Week“ vom 21. bis 25. November, könne man das Ticket für nur 80 Euro kaufen.

Nachdem das OMR-Festival 2022 mit Prominenten wie dem Hollywood-Schauspieler und Unternehmer Ashton Kutcher oder dem Star-Regisseur Quentin Tarantino aufwarten konnte, hat für 2023 nach den Worten von Westermeyer unter anderem schon ein Nobelpreisträger zugesagt – näheres will der OMR-Gründer aber noch nicht verraten.

Sein Unternehmen ist zuletzt stark gewachsen, von knapp 150 Beschäftigten im Mai 2021 auf aktuell rund 330 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Das Geschäft mit Podcasts und digitaler Weiterbildung läuft stark“, sagt Westermeyer. Das OMR-Festival veranstaltet er seit 2011.