Hamburg. Mehrere hunderttausend Menschen kamen zum Einkaufsbummel in die Innenstadt. Warum nicht alle Läden mitmachten.

Die Geschäfte waren am späten Nachmittag noch gar nicht geschlossen, da wagte Brigitte Engler vom Hamburger City-Management bereits eine Zwischenbilanz des vierten und letzten verkaufsoffenen Sonntags des Jahres in der Innenstadt – und die fiel ausgesprochen positiv aus. „Wir sind sehr zufrieden“, sagte Engler mit Blick auf die Besucherfrequenzen in den Einkaufszentren, Fachgeschäften und Boutiquen rund um Mönckebergstraße und Gänsemarkt sowie in der HafenCity.

Einzelhandel Hamburg: "Es läuft richtig gut"

„Die Rahmenbedingungen stimmen einfach. Es ist kalt geworden, aber nicht zu kalt. Der Himmel ist blau“, sagte Engler. Wenn es regnet, verlegen Anhänger des Sonntagsshoppings den Bummel eher in die Einkaufszentren in den Stadtteilen und machen sich nicht auf den Weg in die Innenstadt. Das war am Sonntag anders.

Der selbstgesteckte Maßstab bei den Besucherzahlen war für die City-Einzelhändler der Einkaufssonntag im November des Vor-Corona-Jahres 2019. Damals kamen mehr als 400.000 Menschen in die Innenstadt. „Es kann gut sein, dass wir das auch in diesem Jahr erreichen“, zeigte sich Engler am Nachmittag optimistisch.

Eine Sprecherin von Europa-Passage und Alstertal-Einkaufszentrum erklärte, nachdem die Läden bereits mehrere Stunden offen waren: „Es läuft richtig gut.“ Es seien sehr viele Familien da - auch aus dem Umland. Noch sei das Niveau vor der Corona-Pandemie in den beiden Einkaufszentren aber nicht erreicht: „Es ist natürlich noch nicht wie 2019, aber es entwickelt sich langsam wieder dahin“, betonte die Sprecherin. Auch die Gastronomie sei sehr voll gewesen.

Einzelhandel Hamburg: Parfümerieartikel besonders stark gefragt

City-Managerin Engler sagte: „Aus den Geschäften habe ich bislang ausschließlich positive Rückmeldungen bekommen.“ Parfümerieartikel seien demnach bei den Kundinnen und Kunden offenbar besonders stark gefragt, aber auch Taschen, warme Kleidung und Accessoires. „Die Nachfrage in allen Segmenten ist hoch“, so Engler. Wintermäntel und Wollmützen seien sehr gefragt, berichtete Kathrin Plate von „Faire Fritzi“ in Eimsbüttel. Ihr Laden sei „ziemlich voll“ gewesen.

„Der verkaufsoffene Sonntag ist sehr gut gelaufen“, sagte auch Sabine Falkenhagen vom gleichnamigen Hutgeschäft in der Innenstadt. Der Laden sei so gut besucht gewesen wie vor der Corona-Pandemie an einem verkaufsoffenen Sonntag im November. „Es war sehr viel Bewegung.“ Viele hätten nicht nur geschaut, sondern auch gekauft. Filzhüte und Schirmmützen seien sehr gefragt.

City-Managerin Engler vertritt die Interessen von gut 850 Geschäften in der City. „Alle großen beteiligen sich am verkaufsoffenen Sonntag“, sagte sie. Einige Läden hätten wegen Personalengpässen und hohem Krankenstand in der Belegschaft aber geschlossen bleiben müssen. Der erste verkaufsoffene Sonntag im kommenden Jahr ist in Hamburg für Anfang April geplant. Die drei weiteren Termine liegen Anfang Juli, Ende September sowie Anfang November 2023.