Hamburg. Hamburgs Wirtschaftssenator kündigt beim Senatsempfang zum Eisbeinessen der Schiffsmakler neue Schwerpunkte im Hafen an.

Nach fast drei Jahren Pause hat der Verband Hamburger und Bremer Schiffsmakler (VHBS) am Freitagabend wieder zu seinem traditionellen Eisbeinessen eingeladen. Es ist die größte Veranstaltung der maritimen Branche dieser Art.

Mit rund 2500 Schiffsmaklern und Reedern aus dem In- und Ausland fiel die Massenspeisung in diesem Jahr allerdings geringer aus als in den Vorjahren, in denen schon bis zu 5000 Teilnehmer gezählt wurden.

Eisbeinessen: Traditionelle Speisungszeremonie der Schiffsmakler

Die niedrigere Teilnehmerzahl führt der Verbandsvorsitzende Christian Koopmann in erster Linie auf die noch bestehenden Reisebeschränkungen vor allem in China zurück. Zudem täten sich einige Unternehmen immer noch schwer damit, ihren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen die Teilnahme an Großveranstaltungen zu erlauben. „Wir sind wirklich froh, diese Traditionsveranstaltung – nunmehr zum 72. Mal – wieder durchführen zu können. Zumal zu Beginn der Planungen viele Fragezeichen bestanden und die Durchführung alles andere als sicher war“, sagte er.

Dennoch hatten die Köche des Feinkosthändlers Käfer wieder alle Hände voll zu tun, Tausende Portionen Eisbein und Erbspüree rechtzeitig zu garen. Die traditionelle Speisungszeremonie geht auf das Jahr 1948 zurück. Damals durften die 110 verbliebenen Hamburger Schiffsmakler nach dem Zweiten Weltkrieg wieder Auslandsgeschäfte aufnehmen und neue Schiffe in Betrieb stellen – was die Branche seitdem feiert.

Neue Nachhaltigkeitsstrategie für den Hafen Hamburg

Vor der Feier hatte Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) beim Senatsempfang im Rathaus eine neue Nachhaltigkeitsstrategie für den Hamburger Hafen angekündigt. „Wir wollen Hamburg als nachhaltigen Logistikhub positionieren, der es den Unternehmen erlaubt, Produkte mit CO2-neutraler Lieferkette anzubieten“, sagte der Senator. „Neben Landstrom spielt dabei auch der Ausbau einer entsprechenden Tank- und Ladein­frastruktur für landseitige Verkehre eine Rolle. Das wird in den nächsten Jahren zu einem Schwerpunktthema werden.“

Koopmann warnte hingegen davor, den Wohlstand der Stadt in einem schrumpfenden Hafen zu suchen. Zu Westhagemann sagte er: „Wehren Sie sich gegen die Versuche, dem Hafen immer mehr Flächen zu entreißen.“ Dass die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes nach nur wenigen Monaten schon wieder die Freigabe der Elbvertiefung zurückdrehen musste, sei ein „schwerer Schlag für die Reputation des hiesigen Hafens“. Westhagemann solle Druck machen, das Schlickproblem lösen.