Hamburg. Der Hamburger MDAX-Konzern hatte die Attacke auf die IT-Systeme am Freitag gemeldet. Womöglich sind weitere Unternehmen betroffen.
Der Hamburger Kupferhersteller Aurubis ist Opfer einer Hacker-Attacke geworden. In der Nacht zu Freitag habe es einen Cyberangriff auf die IT-Systeme des börsennotierten Konzern gegeben, bestätigte Unternehmenssprecherin Angela Seidler auf Anfrage des Abendblatts. Diese seien präventiv heruntergefahren und vom Internet getrennt worden. Das betrifft alle Bereiche der Verwaltung, auch das Mailsystem.
Die Steuerungssysteme für die Produktionsanlagen sind nach Angaben der Sprecherin nicht betroffen. Der Betrieb konnte weitgehend aufrechterhalten werden. Auch alle Umweltschutzanlagen laufen weiter. Zu möglichen Hintergründen der Cyberattacke machte Aurubis keine Angaben. Offenbar sei der Vorfall aber Teil eines größeren Angriffs auf die Metals- und Mining-Industrie.
Aurubis meldet Cyberangriff – Taskforce im Einsatz
„Es ist eine sehr dynamische Situation“, erklärte Seidler gegen Mittag. Die Taskforce des Krisenstabs sei im Einsatz. Zahlreiche Experten und externe Berater wurden einbezogen. „Das oberste Ziel ist es, die Produktion und den Bezug von Rohstoffen sowie die Lieferung von Metallen und Produkten weiter am Laufen zu halten.“
So werde mit Hochdruck daran gearbeitet, den Wareneingang und -ausgang mit Behelfslösungen manuell zu gewährleisten. Darüber, wann die Systeme wieder komplett funktionsfähig sind, konnte sie nichts sagen.
Aurubis-Aktie verliert an Wert
Der Aktienmarkt reagierte nervös. Nach der Ad-hoc-Mitteilung über den Cyberangriff um kurz nach 10 Uhr am Freitagvormittag verlor das Aurubis-Papier zeitweise drei Prozent. Anfang August hatten Hacker versucht, die Computersysteme der Industrie- und Handelskammern (IHK) in Deutschland anzugreifen.
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Die Attacke konnte gestoppt werden, aber die Internetseite der Hamburger Kammer ist auch drei Monate danach nur eingeschränkt erreichbar.