Hamburg. Onlineversender lässt Passagier- zu Frachtjets umbauen. Eintägiges Lieferversprechen für Prime-Kunden soll so erfüllt werden.

Airbus hat einen neuen prominenten Kunden für seine Flugzeuge gefunden. Der Onlineversender Amazon wolle künftig zehn A330 einsetzen, um sein eintägiges Lieferversprechen für Prime-Kunden zu erfüllen, teilte der europäische Flugzeugbauer am Freitag mit.

Die virtuelle Frachtfluggesellschaft Amazon Air hat demnach eine feste Vereinbarung über das Leasing zehn dieser Langstreckenmaschinen bei dem Flugzeugfinanzierer Altavair abgeschlossen. Betrieben werden sollen die Flieger von Hawaiian Airlines, die langjährige Erfahrung mit dem Jet habe.

Ende 2023 soll erster Flieger in Amazon-Flotte kommen

Bis die Flieger als Transportmaschinen um den Globus reisen, wird es allerdings noch etwas dauern. Zunächst müssen die einstigen Passagierflugzeuge nämlich bei den Elbe Flugzeugwerken mit Sitz in Dresden für den Frachteinsatz umgerüstet werden. Der erste umgebaute A330-300 werde voraussichtlich Ende 2023 in die Amazon-Air-Flotte aufgenommen.

„Amazon hat sich den Ruf erworben, seine Waren mit außergewöhnlicher Geschwindigkeit und Konsistenz an unsere Haustür zu liefern“, sagte Airbus-Verkaufschef Christian Scherer: „Wir sind sehr stolz darauf, dass unseren Flugzeugen vertraut wird, ein wichtiges Glied in dieser bemerkenswerten Logistikkette zu werden.“

Bisher fliegt Amazon vor allem Boeing-Jets

Die Amazon-Air-Flotte besteht bisher in erster Linie aus Boeing 737 und 767-Jets. „Wir freuen uns sehr, Airbus in unserer Amazon Air-Flotte willkommen zu heißen“, sagte Amazon-Manager Philippe Karam. Die A330 würden künftig die neuesten und größten Flieger in der Flotte sein, „so dass wir mit jedem Flug mehr Kundenpakete ausliefern können“.

Das Umbauprogramm für den A330 von einer Passagier- zu einer Frachtmaschine gibt es seit 2012.