Hamburg. Erstmals werden Wohnungen günstiger angeboten als im Quartal zuvor. Und das ist wohl erst der Anfang.
Die stark steigenden Zinsen für Baufinanzierungen zeigen auf dem Markt für Wohnimmobilien zunehmend Wirkung. Im dritten Quartal sind in Hamburg die Preise für Eigentumswohnungen aus dem Bestand erstmals gefallen, ermittelte das Onlineportal Immowelt. Dabei wurden die Preise der bei Immowelt zum Kauf angebotenen Wohnungen ausgewertet.
Demnach wurden in der Hansestadt Eigentumswohnungen aus dem Bestand zwischen Juni und September im Schnitt um knapp zwei Prozent weniger teuer angeboten. Zuvor waren die Preise jahrelang stark gestiegen. Bei Immowelt verlangten die Verkäufer einer Eigentumswohnung in Hamburg im Schnitt zuletzt 6653 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Im zweiten Quartal hatte der Durchschnittswert noch bei 6748 Euro je Quadratmeter gelegen. Allerdings sind die aktuellen Preise immer noch höher als am Jahresanfang. Den höchsten Preisrückgang (minus 4 Prozent) gab es in Hannover.
Preise für Eigentumswohnungen in Hamburg fallen
„Die Auswirkungen der seit Jahresbeginn steigenden Bauzinsen lassen sich nun deutlich auf dem Immobilienmarkt erkennen“, sagt Thomas Schäfer von Immowelt. Die Nachfrage nach Kaufimmobilien gehe zurück, gleichzeitig würden mehr Wohnungen zum Kauf angeboten.
Nach Einschätzung des Immobilienexperten werden die Angebotspreise weiter sinken. „Da die Europäische Zentralbank den Leitzins zuletzt deutlich angehoben hat und bereits weitere Erhöhungen in Aussicht stellt, wird es aus unserer Sicht auch in Zukunft weitere Preiskorrekturen geben“, sagt Schäfer. „Besonders renovierungsbedürftige Immobilien, die keinen hohen energetischen Standard haben und in die noch zusätzliches Geld für Sanierungen investiert werden muss, haben stark an Attraktivität verloren.“
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Mittlerweile sind die Immobilienzinsen für eine 15-jährige Zinsbindung bereits auf mehr als 4 Prozent gestiegen. Das hat einen weiteren Effekt: Käufer, die der Empfehlung folgen, höchstens 30 Prozent des Haushaltseinkommens für das Wohnen auszugeben, können sich für dieselbe Summe nur noch eine um 15 Quadratmeter kleinere Wohnung leisten als am Anfang dieses Jahres.