Hamburg. Brammibals’s eröffnet Backstube und Laden in der Neuen Mitte Altona. Zwei weitere Standorte sind schon angemietet – wo sie liegen.
Zum Schluss wurde es dann doch noch knapp. Nur wenige Stunden, bevor die Berliner Donutkette Brammibal’s in Hamburg startet, herrscht in der Backstube noch Ausnahmezustand. Bäckerinnen in schwarz karierten Hosen beraten zwischen Knetmaschine und Backblechen den Ablauf, ein Handwerker schraubt an der Fritteuse.
Mittendrin steht Jessica Jeworutzki. „Wir waren noch nie so gut vorbereitet wie bei dieser Neueröffnung“, sagt sie und lächelt die Zeitverzögerungen weg. Die 30-Jährige gilt als Pionierin des veganen Donuts, hat vor sieben Jahren mit ihrem Lebenspartner Bram van Montfort ihr Unternehmen Brammibal’s gegründet und einen international beachteten Aufstieg hingelegt.
Gastronomie Hamburg: Am Sonnabend eröffnet das Geschäft in der Neuen Mitte Altona
Inzwischen betreiben sie mit mehr als 100 Beschäftigen sechs Filialen in der Bundeshauptstadt, backen in der eigenen Bäckerei jeden Tag 10.000 der fluffigen Hefeteilchen – und sind auf Expansionskurs. Hamburg ist der erste Standort außerhalb von Berlin. An diesem Sonnabend eröffnet Brammibal’s auf dem Gelände des Alten Güterbahnhofs in der Neuen Mitte Altona.
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Schon vorher waren immer Passanten vor den großen Fensterscheiben der gläsernen Bäckerei stehengeblieben. Mehrere tausend Donuts und gefüllte Berliner – wie die Hamburger sagen – werden hier künftig täglich frisch und vorrangig aus Bio-Zutaten gebacken und mit Früchten, Streuseln und anderen Zutaten dekoriert.
Die Donuts kosten zwischen 3,30 und 3,90 Euro
Dann geht es direkt in den kleinen Caféladen nebenan, wo Klassiker wie Choco Sprinkels und Cinnamon Sugar, Spezialitäten wie Bienenstich und Peanut Butter Cup sowie monatlich wechselnd ein Charity-Donut im Tresen drapiert sind. Die Preise liegen nach einer Erhöhung zwischen 3,30 und 3,90 Euro pro Stück, Boxen gibt es ab 13 Euro (vier Donuts).
Verkauft wird in der Woche von 9 bis 20 Uhr, am Wochenende ab 10 Uhr (Sonnabend) beziehungsweise von 11 bis 19 Uhr (Sonntag). Ab kommender Woche gibt es ein Lieferangebot über die Internetseite.
Die Konkurrenz im Donut-Markt ist groß
Donuts und vor allem auch die vegane Variante waren zuletzt gerade mal wieder schwer gefragt. Dunkin’ Donuts gibt es fünfmal in Hamburg. Die Franchise-Kette Royal Donuts aus Aachen hat innerhalb weniger Monate allein in Hamburg fünf Filialen eröffnet und den Hype in den sozialen Medien angeheizt. Inzwischen ist der Standort in Winterhude schon wieder dicht.
Auch Kjecks, ein Ableger der veganen Restaurants Froindlichst, bietet an den beiden Standorten in Ottensen und auf der Schanze vegane Donuts an. Die Brammibal’s-Gründerin schreckt die Konkurrenz nicht. „Im Unterschied zu allen anderen backen wir frisch und verwenden weder Konservierungs- noch Aromastoffe“, sagt sie.
Läden in der Rindermarkthalle und am Gänsemarkt sollen folgen
Die schwierige Wirtschaftslage durch Inflation und Ukraine-Krieg wirkt sich aber auch bei den Donutbäckern aus. Die Umsatzprognose für dieses Jahr haben die Brammibal’s-Chefs gerade von neun auf 7,5 Millionen Euro gesenkt. Dabei spielen die Bauverzögerungen in Hamburg auch eine Rolle.
Trotzdem sind die nächsten Standorte schon angemietet. Noch in diesem Jahr solle eine Filiale gegenüber der Rindmarkthalle eröffnen, nächstes Jahr eine weitere am Gänsemarkt. Gesucht werden noch Räume in Eppendorf. „Viele Hamburger kennen Brammibal’s schon. Ich habe das Gefühl, die warten auf uns“, sagt Jessica Jeworutzki. Für Sonntag lagen schon vor der Eröffnung des Geschäfts einige Vorbestellungen vor.