Hamburg. Modernisierung in Spitalerstraße liegt auf Eis: Die Schuhkette ist in der Krise und muss bis Dezember einen Sanierungsplan vorlegen.
Der Umbau war lange geplant, das Konzept beschlossen. Doch jetzt liegt die Modernisierung der City-Filiale des Hamburger Schuhhändlers Görtz auf Eis. „Der Umbau des Flagship-Stores in der Spitalerstraße ist gestoppt und wird in diesem Jahr aufgrund der Umstände nicht mehr stattfinden“, teilte eine Unternehmenssprecherin auf Abendblatt-Anfrage mit.
Im Sommer hatte es nach einem mehrmonatigen Ausverkauf in dem Geschäft noch geheißen, dass das Erdgeschoß bis Ende Oktober komplett umgestaltet werden solle.
Görtz hat Insolvenz in Eigenregie angemeldet
Dafür fehlt offenbar aktuell das Geld. Das Traditionsunternehmen mit fast 140-jähriger Geschichte ist finanziell massiv unter Druck. Anfang September hatte die Geschäftsleitung unter Frank Revermann und Tobias Volgmann die Reißleine gezogen und sich zum Sanierungsfall erklärt.
Die Muttergesellschaft hatte sich unter ein Schutzschirmverfahren geflüchtet, zwei Tochterunternehmen waren in die Insolvenz in Eigenverwaltung gegangen. Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg, Energiepreis-Explosion und Inflation haben bei der Schuhkette den Angaben zufolge für drastische Umsatzeinbrüche gesorgt.
Görtz: Sanierungsplan muss Ende November vorliegen
Bis Ende November will die Geschäftsführung mit dem gerichtlich eingesetzten Sachwalter einen Sanierungsplan vorlegen.
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Solange übernimmt die Bundesarbeitsagentur die Zahlung der Löhne und Gehälter der 1800 Beschäftigen. Der Geschäftsbetrieb in den 160 Filialen in Deutschland und Österreich, der Zentrale in Hamburg und den beiden Zentrallagern läuft zunächst weiter.