Hamburg. Start-up entwickelt kompostierbare Tüten für das Unverpackt-Konzept des Tierbedarf-Händlers. Auch Hundekot-Beutel in Planung.

Gerade erst sind die Gründerinnen von Traceless, Anne Lamp und Johanna Baare mit dem Hamburger und dem Deutschen Gründerpreis ausgezeichnet worden, schon gibt es spannende Nachrichten von dem Nachhaltigkeits-Start-up, das eine umweltverträgliche Alternative zu herkömmlichem Plastik entwickelt. Der Tierbedarf-Händler Das Futterhaus in Elmshorn startet eine Kooperation mit Traceless. „Es freut uns, gemeinsam in die Entwicklung erster Einsatzgebiete für unsere Märkte zu gehen“, erklärte Futterhaus-Geschäftsführer Kristof Eggerstedt.

Traceless kooperiert mit Futterhaus

Erster Schritt wird demnach die Entwicklung von Beuteln für das Unverpackt-Konzept an der Futterbar in den 400 Filialen sein. Die Einführung der ersten Gemeinschaftsprodukte ist Anfang 2023 geplant. Ein weiteres Projekt sind umweltfreundliche Hundekot-Beutel. Traceless hat ein Verfahren entwickelt, um aus Nebenprodukten der Agrarindustrie eine kompostierbare Alternative zu Kunststoff herzustellen. Die besondere Herausforderung bei der Zusammenarbeit mit Futterhaus ist, dass die Tüten den Ansprüchen von Lebensmittelverpackungen genügen müssen, sagte eine Sprecherin.

Erster kommerzieller Partner des Hamburger Start-ups mit Sitz in der Speicherstadt und Pilotanlage sowie den Forschungs- und Entwicklungsbereich in Buchholz in der Nordheide ist der Hamburger Onlinehändler Otto. In den nächsten Wochen soll ein Testlauf mit 5000 Versandtaschen aus Graspapier und dem biobasierten Plastikersatz von Traceless starten. Weiterer Kunde ist die Fluggesellschaft Lufthansa, die neue Verpackungsmaterialien für das Catering an Bord von Flugzeugen sucht.

Traceless wurde im Jahr 2020 in Hamburg gegründet und hat inzwischen gut zwei Dutzend Beschäftigte. Wirtschaftswissenschaftlerin Baare ist bei dem Gründerduo die Frau für die Zahlen. Die promovierte Verfahrenstechnik-Ingenieurin Lamp steht vor allem für den technologischen Input.