Hamburg. Farkhad Akhmedov will seine in Hamburg festgesetzte Superyacht zurückhaben. Die Antwort der Bundesregierung ist knapp.

Der russische Oligarch Farkhad Akhmedov fordert die Europäische Union auf, die Sanktionen gegen ihn aufzuheben und ihm seine Luxusyacht "Luna" zurückzugeben. Das berichtet die britische Zeitung "The Times". Das Schiff war im Mai im Zuge der EU-Sanktionen wegen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine vom Bundeskriminalamt (BKA) in Hamburg festgesetzt worden.

Akhmedov steht bereits seit dem 8. April auf einer Liste mit Personen, gegen die die EU wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine Sanktionen verhängt hat. Zunächst waren die Eigentumsverhältnisse der in Bremen gefertigten Luxusyacht jedoch nicht klar, weshalb die Behörden Wochen damit beschäftigt waren, diese zu klären. Die Yacht liegt bereits seit November in Hamburg.

Hafen Hamburg: Oligarch will Luxusyacht "Luna" zurück

Die Bundesregierung hat von dem Ersuchen Herrn Akhmedovs keine Kenntnis“, sagte ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums. „Die EU-Sanktionen sind von der Europäischen Union und den Mitgliedstaaten intensiv geprüft worden und geltendes Gesetz. Wenn Herr Akhmedov meint, dass er zu Unrecht auf der Liste steht, muss er den Europäischen Gerichtshof anrufen und gegen das Gesetz klagen", so der Sprecher auf Abendblatt-Anfrage.

Die EU begründet den Platz auf der Sanktionsliste damit, dass Akhmedov ein führender Geschäftsmann sei, "der in Wirtschaftssektoren tätig ist, die eine wesentliche Einnahmequelle für die Regierung der Russischen Föderation darstellen". Die MS 'Luna' unterliegt somit dem Sanktionsrecht“, teilte das BKA mit. Das bedeutet, dass das Luxusschiff offiziell „eingefroren“ werden dürfe, wie auch alle sämtliche andere Besitzgüter oder Vermögenswerte einer durch die EU sanktionierten Person.

Hafen Hamburg: Oligarchen-Yachten liegen bei Blohm+Voss

Ende April war die festgesetzte Yacht "Luna" vom Dock 11 von Blohm+Voss in den Werfthafen des Hamburger Schiffbauers verholt worden. Dort liegt mit der „Dilbar“ eine weitere Luxusyacht, die wegen der Sanktionen festgesetzt wurde. Eignerin dieses Schiffes ist nach BKA-Recherchen Gulbakhor Ismailova, die Schwester des kremltreuen Oligarchen Alisher Usmanov.