Hamburg. “Viel Potenzial verschenkt“: Nur ein Bruchteil der neuen Flächen wird für Fotovoltaik genutzt. Welche Stadt Spitzenreiter ist.

Die Installation von Solaranlagen auf Hausdächern kommt in Hamburg nur schleppend voran. Das ist das Ergebnis einer Studie im Auftrag des Ökoenergieanbieters Lichtblick. Demnach belegt die Hansestadt im Vergleich der 14 größten deutschen Städte (mit jeweils mehr als 500.000 Einwohnern) weit abgeschlagen den letzten Platz.

Laut dem sogenannten Lichtblick-Solarcheck wurden den jüngsten vorliegenden Daten für das Jahr 2020 zufolge lediglich gut zehn Prozent der neu errichteten Dachflächen in Hamburg mit Fotovoltaikanlagen bestückt. In Berlin waren es hingegen annähernd 28 Prozent der neuen Dächer, beim Spitzenreiter Nürnberg gar fast 70 Prozent.

Energiewende "kommt zu langsam in Metropolen an"

„Die Energiewende kommt leider nur sehr langsam in den Metropolen an – zu langsam. Dadurch wird viel Potenzial verschenkt, das wir gerade jetzt bitter benö­tigen“, sagt Corine Veithen, die Klimapolitik-Expertin von Lichtblick über das Studienergebnis. Das Unternehmen spricht sich nun dafür aus, eine bundeseinheitliche Solarnutzungspflicht für neue Dächer zu schaffen. Viele Bundesländer hätten zwar inzwischen eine solche Pflicht beschlossen, die in den kommenden Jahren in Kraft trete, heißt es. Die Vorgaben seien jedoch sehr unterschiedlich.

Warum die Unterschiede bei der Solarquote so groß sind und insbesondere die Millionenstädte Hamburg, München und Berlin hinten liegen, kann die Studie nicht erklären. Mutmaßungen gibt es: In großen Städten würden viele Gebäude von Unternehmen errichtet, heißt es bei Lichtblick. Für die gebe es jedoch keine attrak­tiven Solarförderprogramme.