Hamburg. Die Anlage bei Leipzig liefert künftig Strom für 200.000 Haushalte. 3500 Hamburger Beschäftigte können nun auch am Sonnabend arbeiten.

Bis 2040 will der Versicherer Signal-Iduna bei der Anlage der Kundengelder die Klimaneutralität erreichen. Einen großen Sprung in diese Richtung tut das Unternehmen mit Sitz in Dortmund und Hamburg schon jetzt: Signal-Iduna erwirbt für einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag Europas größten Solarpark. „Wir reden nicht nur von Nachhaltigkeit, wir handeln“, sagt Ulrich Leitermann, Vorstandsvorsitzender der Signal-Iduna-Gruppe.

Noch in diesem Monat soll die Errichtung auf dem Gelände eines ehemaligen Braunkohletagebaus in Witznitz, rund 30 Kilometer südlich von Leipzig, beginnen. Bereits im nächsten Jahr soll die Anlage ans Netz gehen. „Rechnerisch kann der Solarpark 200.000 Vierpersonenhaushalte mit Strom versorgen“, so Leitermann. Das Projekt werde ohne staatliche Förderung realisiert. Vorstandsmitglied Martin Berger rechnet mit einer Nettorendite von 3,5 bis 4,5 Prozent, die den Kunden vor allem der Krankenversicherungssparte zugutekommen soll. Zum Vergleich: Im Geschäftsjahr 2021 erzielten die Kapitalanlagen eine Durchschnittsrendite von 3,1 Prozent.

Signal-Iduna: Neues Arbeitszeitmodell für Mitarbeiter in Hamburg

Für die Beschäftigten – darunter etwa 3500 in Hamburg – gibt es ein neues Arbeitszeitmodell: Zunächst probeweise für ein Jahr kann aus dem Homeoffice auch an bis zu fünf Sonnabenden gearbeitet werden. Eine Verpflichtung dazu gibt es jedoch nicht. „Wir kommen damit den Flexibilitätswünschen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entgegen“, so Leitermann. Die Regelung werde in der Belegschaft „sehr gut aufgenommen“ und könne ein „Modell für die Zukunft“ sein.

Aktuell arbeiten erst wieder rund 30 Prozent der Beschäftigten im Büro, die Mehrheit nutzt noch das Homeoffice. Das Ziel laute, in den nächsten Monaten bis auf 60 Prozent Präsenz in den Büros zu kommen, erklärt Leitermann. Es werde aber bei einem Mix mit Homeoffice-Anteilen bleiben: „Wir werden nie wieder 80 Prozent der Kapazität in den beiden Hauptverwaltungen Dortmund und Hamburg haben.“

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Signal-Iduna: Leitermann für 2022 zuversichtlich

Im vergangenen Geschäftsjahr hat die Signal-Iduna-Gruppe, Deutschlands zehntgrößter Versicherer, die Beitragseinnahmen um 3,4 Prozent auf 6,32 Milliarden Euro gesteigert. „Damit sind wir mehr als doppelt so schnell gewachsen wie der Gesamtmarkt“, so Leitermann. Das Gesamtergebnis nahm jedoch um 2,0 Prozent auf 856 Millionen Euro ab. Verantwortlich dafür waren vor allem zwei Großschäden: Die Flutkatastrophe und das Unwettertief „Bernd“ im Sommer 2021 kosteten zusammen 250 Millionen Euro und belasteten unter dem Strich das Ergebnis mit 33 Millionen Euro.

Für 2022 ist Leitermann zuversichtlich. Im ersten Quartal hätten die Beitragseinnahmen abermals um 3,4 Prozent zugelegt. Dank der frühzeitig begonnenen „digitalen Transformation“ sei man „heute sehr gut aufgestellt“.