Hamburg. 77.911 Menschen sind in Hamburg ohne Job – aber die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten erreicht neuen Rekord.
Die Arbeitslosigkeit in Hamburg ist den dritten Monat in Folge gestiegen. Im August waren 77.911 Menschen als beschäftigungslos gemeldet, teilte die Agentur für Arbeit Hamburg am Mittwoch mit. Das waren 1002 Personen oder 1,3 Prozent mehr als im Juli 2022. „Der Anstieg der Arbeitslosigkeit begründet sich in der fortgesetzten Erfassung geflüchteter Menschen aus der Ukraine im Jobcenter, die seit dem 1. Juni 2022 Leistungen aus der Grundsicherung erhalten“, sagte Hamburgs Agentur-Chef Sönke Fock.
Im August 2022 wurden 11.628 ukrainische Menschen von Arbeitsagentur und Jobcenter betreut. Das sind 1280 mehr als im Vormonat und 11.006 mehr als im Vorjahresmonat. Von Juni bis August 2022 stieg die Zahl der arbeitsuchenden Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit von 7260 auf 9848.
Die höchste Arbeitslosenquote gibt es im Bezirk Mitte
Im Vergleich zum Vorjahresmonat sank die Zahl der Arbeitslosen in Hamburg um 0,8 Prozent. Die Arbeitslosenquote lag vor einem Jahr noch bei 7,3 Prozent, nun notiert sie bei 7,2 Prozent – das sind allerdings 0,1 Prozentpunkte mehr als im Juli. Nach Bezirken lag die Arbeitslosenquote in Mitte mit 9,4 Prozent am höchsten und in Eimsbüttel mit 5,4 Prozent am niedrigsten.
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Erfreuliche Nachrichten gibt es bei der Zahl der sozialversicherungspflichtigen Jobs. Im Juni (diese Statistik wird mit zwei Monaten Verzögerung aktualisiert) waren es in der Hansestadt 1.037.600 solcher Arbeitsstellen – 1400 mehr als im Mai. „Dies ist ein weiterer Höchststand in der Hansestadt, noch nicht beeinflusst von den Folgen des Krieges in der Ukraine“, sagte Fock. Für die Entwicklung habe es vier Branchen als Treiber gegeben: Grundstücks- und Wohnungswesen, Information und Kommunikation sowie Gastgewerbe und Zeitarbeit schufen Jobs.
Derzeit sind 13.800 freie Stellen bei der Agentur gemeldet
„Die Arbeitskräftenachfrage Hamburger Unternehmen ist ungebrochen hoch, Arbeitsuchenden stehen so viele Stellenangebote zur Verfügung, wie seit zweieinhalb Jahren nicht mehr“, sagte Fock. Im Arbeitgeber-Service seien im August mehr als 13.800 freie Voll- und Teilzeitjobs gemeldet. Gesucht würden vor allem Fach- und Führungskräfte, zu besetzen seien insbesondere Vollzeitstellen.
Auch für Berufseinsteiger seien die Aussichten auf eine Lehrstelle nach wie vor gut. Die Ausbildungsbetriebe würden händeringend Nachwuchs suchen. Seit Beginn des Berichtsjahres im Oktober 2021 seien der Agentur 9372 Ausbildungsstellen gemeldet worden. Anfang August waren noch 3199 frei oder befanden sich im Besetzungsverfahren.