Hamburg. Muttergesellschaft Maxingvest legt Jahreszahlen vor. Umsatz und Gewinn auch bei Tochter Beiersdorf gestiegen. Doch die Weltlage belastet.
Maxingvest, die Muttergesellschaft der beiden wichtigen Hamburger Unternehmen Beiersdorf und Tchibo, blickt auf ein gutes Geschäftsjahr 2021 zurück, schaut aber durchaus skeptisch in die nahe Zukunft. Der Konzern konnte den Umsatz 2021 nominal um sieben Prozent auf 10,9 Milliarden Euro steigern. Das Vorsteuerergebnis (Ebit) legte um 17,4 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro zu. Damit stieg die Umsatzrendite von 9,3 auf 10,2 Prozent.
Tchibo und Beiersdorf: Schon 2021 war das Umfeld herausfordernd
Der Konzern sprach in seiner Pressemitteilung von einem „herausfordernden Umfeld“ im Jahr 2021, das „von den anhaltenden Auswirkungen der Covid-19- Pandemie“ geprägt worden sei. Dennoch hätten sich beide Unternehmen behaupten können. Tchibo machte vor allem gute Geschäfte mit Kaffee und Non-Food-Artikeln online und im Lebensmitteleinzelhandel, der während der Pandemie geöffnet hatte.
Diese Umsatzzuwächse hätten die Rückgänge in den eigenen, zeitweise geschlossenen Filialen und im Firmengeschäft (Lieferung von Kaffee für Büros) mehr als kompensieren können. Allerdings habe Tchibo zum Ende des Jahres bereits die Auswirkungen der unterbrochenen Lieferketten „stark dämpfend“ zu spüren bekommen. Der Umsatz des Kaffeehändlers stieg im Gesamtjahr um vier Prozent auf 3,26 Milliarden Euro. Das Vorsteuerergebnis schnellte um knapp 90 Prozent auf 176 Millionen Euro in die Höhe.
Auch Beiersdorf steigert Umsatz und Gewinn
Bei Beiersdorf stieg der Umsatz um 8,6 Prozent auf 7,63 Milliarden Euro. Das Vorsteuerergebnis legte um 9,6 Prozent zu und betrug 993 Millionen Euro.
Während das vergangene Geschäftsjahr sowohl bei Umsatz als auch beim Ergebnis für beide Maxingvest-Töchter positiv verlief, fällt die Prognose zwiegespalten aus. „Der Ausblick von Tchibo wird bestimmt durch die anhaltende Störung der globalen Lieferketten, den Überfall Russlands auf die Ukraine, den weiteren Verlauf der Covid-19-Pandemie und den daraus resultierenden Belastungen des Geschäftsbetriebes, die stark ansteigenden Energie- und Rohstoffpreise sowie die hohe Inflation und die dadurch deutlich abnehmende Konsumlust“, schreibt der Mutterkonzern.
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Vor diesem Hintergrund erwarte man einen Umsatz unterhalb des Vorjahres sowie einen „erheblich rückläufigen“ Gewinn. Beiersdorf geht dagegen von einem Umsatzwachstum am oberen Ende des mittleren einstelligen Prozentbereichs aus. Die Umsatzrendite des Nivea-Produzenten soll sich auf Vorjahresniveau bewegen.
Tchibo gehört zu 100 Prozent zur Beteiligungsgesellschaft Maxingvest der Familie Herz, der börsennotierte Nivea-Konzern Beiersdorf zu mehr als 50 Prozent.