Hamburg. Hamburger Konzern steigert Umsatz und Gewinn. An der Börse legt der Kurs zu. Doch höhere Kosten belasten den Nivea-Hersteller.
Die Hamburger Beiersdorf AG (Nivea, Tesa, Eucerin) blickt auf ein starkes erstes Halbjahr 2022 zurück. Sowohl Umsatz als auch Gewinn konnten gesteigert werden, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte. So legten die Erlöse zum gleichen Vorjahreszeitraum um 15,5 Prozent auf rund 4,48 Milliarden Euro zu.
Das Ergebnis vor Steuern (Ebit) stieg um 23,4 Prozent auf 697 Millionen Euro. Beiersdorf berichtet neben der hohen Nachfrage der Konsumenten auch von gestiegenen Rohstoff- und Transportkosten.
Beiersdorf-Chef ist zufrieden: "2022 war bisher erfolgreich"
Insgesamt zeigte sich Vorstandschef Vincent Warnery zufrieden mit den ersten sechs Monaten. „2022 war für uns bisher ein erfolgreiches Jahr. In einem zunehmend herausfordernden Umfeld hat Beiersdorf die starke Wachstumsdynamik vom Jahresanfang auch im zweiten Quartal fortgesetzt und ein zweistelliges Umsatzwachstum auf Konzernebene erzielt. Darüber hinaus konnten wir auch unsere Profitabilität deutlich verbessern“, sagte er.
Allerdings erwarte das Unternehmen im zweiten Halbjahr „zusätzlichen Gegenwind durch wirtschaftliche und politische Spannungen“. Dennoch hält Beiersdorf an seinen bisherigen Prognosen für 2022 fest. Danach sollen die Erlöse am oberen Ende des mittleren einstelligen Prozentbereichs zulegen. Die Umsatzrendite wird auf Vorjahresniveau erwartet.
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Eucerin und Aquaphor stark gefragt
Der Umsatz der Kernmarke Nivea stieg in den ersten sechs Monaten organisch um 11,2 Prozent. Die Erlöse der etwas teureren Hautpflegeprodukte von Eucerin und Aquaphor legten derweil weit überdurchschnittlich um 26,6 Prozent zu. Die Marke La Prairie verzeichnete dagegen nur einen Umsatzanstieg von 1,8 Prozent. Der Bereich Healthcare, der vor allem das Pflastergeschäft abbildet, wuchs um 14,9 Prozent, während der Klebespezialist Tesa die Erlöse um lediglich 5,4 Prozent erhöhen konnte.
Auch Beiersdorf-Aktie legt zu
An der Börse kamen die neuen Zahlen und Aussagen der Hamburger durchaus gut an. In einem insgesamt freundlichen Börsenumfeld legte der Beiersdorf-Kurs bis zum Mittag um rund 2,7 Prozent auf 104,85 Euro zu und zählte damit zu den Top-10 der 40 Werte im Deutschen Aktienindex (DAX).
Bereits vor der Veröffentlichung des Halbjahresberichts hatte die Deutsche Bank für die Beiersdorf-Aktie eine Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 105 Euro ausgesprochen. Analyst Tom Sykes erwartet für das zweite Halbjahr saisonal schwächere Umsätze bei Sonnencremes und Deodorants. Dann müssten andere Produkte stärker nachgefragt werden, um die Erlöse zu halten.