Hamburg. Unternehmen kann im ersten Halbjahr Umsatz und Ergebnis steigern. Anleger haben dennoch keine Freude mit der Aktie des Hafenkonzerns.

Der Hamburger Hafenkonzern HHLA profitiert weiter von hohen Einnahmen durch lagernde Container. Die sogenannten Lagergelderlöse spülen aufgrund von überdurchschnittlich langen Verweildauern dem Konzern viel Geld in die Kasse. „Die HHLA hat das erste Halbjahr 2022 erfolgreich abgeschlossen, die Störungen in den globalen Lieferketten stellen uns allerdings weiterhin vor große operative Herausforderungen“, sagte Vorstandschefin Angela Titzrath am Mittwoch bei der Vorlage der Halbjahreszahlen in Hamburg. Es sei nicht absehbar, wann sich die Lage wieder normalisieren und welche Folgen die globale Krise für Wirtschaft und Gesellschaft haben werde. Das Management bestätigte seine Jahresprognose für das operative Ergebnis auf Konzernebene, passte die Erwartungen in den einzelnen Segmenten aber an.

Die HHLA erwartet den Containerumschlag 2022 nun auf dem Niveau des Vorjahres, während bislang mit einem moderaten Anstieg gerechnet wurde. Auch im Segment Intermodal soll der operative Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) auf dem Vorjahresniveau liegen, statt moderat anzusteigen. In den Geschäftsbereich zählen beispielsweise die Containertransporte mit Lkw und Bahn. Im Geschäft mit Immobilien erwartet die HHLA bei Umsatz und operativem Ergebnis einen deutlichen Anstieg. Bislang war das Management von einem moderaten Plus ausgegangen.

Hamburger Hafen: Lagernde Container spülen Geld in die Kasse

Bis Ende Juni blieb der Containerumschlag bei der HHLA mit knapp 3,4 Millionen 20-Fuß-Standardcontainer (TEU) auf dem hohen Niveau des Vorjahres. Dabei konnte das Unternehmen den seit Ende Februar wegen des Ukraine-Krieges eingestellten Umschlag im Hafen von Odessa vor allem durch höhere Mengen im estnischen Tallinn ausgleichen, und auch die Ladungsmengen in China zogen wieder an.

Der Umsatz der HHLA stieg im ersten Halbjahr um knapp zehn Prozent auf fast 780 Millionen Euro. Davon blieben als Betriebsgewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) mit 101,3 Millionen Euro knapp zwölf Prozent mehr als im entsprechenden Zeitraum des Vorjahres. Die operative Marge legte leicht auf 13 Prozent zu. Unterm Strich verdiente der Konzern gut 43,9 Millionen Euro – ein Plus von rund 13 Prozent.

Die Anleger zeigten sich wenig angetan von den neuen Zahlen und Aussagen der Vorstandschefin. In einem insgesamt guten Börsenumfeld verlor die HHLA-Aktie am Mittwoch bis zum Mittag mehr als drei Prozent auf 13,24 Euro. Seit Januar hat das Papier damit rund 36 Prozent an Wert eingebüßt.