Stade. Stade und Brunsbüttel wollen schnell Flüssiggas anlanden und in Netze einspeisen. Über die verschiedenen Planungsphasen.

Nachdem das Bundeswirtschaftsministerium am Dienstag die Häfen zur Stationierung von schwimmenden LNG-Terminals bekannt gegeben hat, nehmen die Planungen an Fahrt auf. Wie berichtet sind Wilhelmshaven, Brunsbüttel, Stade und Lubmin als Standorte bekannt gegeben worden. Vor allem die beiden erstgenannten sollen bereits im kommenden Winter Deutschland mit zusätzlichem Gas versorgen. Stade und Lubmin könnten Ende 2023 ans Netz gehen.

Bei den schwimmenden LNG-Terminals wird tiefgekühltes, verflüssigtes Erdgas per Schiff in einen Hafen transportiert, und in einem Tanklagerschiff – FSRU (Floating Storage and Regasification Unit) genannt – gespeichert, verdampft und ins öffentliche Gasnetz gepumpt.

Flüssiggas: Bau der Erdgastransportleitung startet bald

Brunsbüttel will den Hochlauf der Gasversorgung in drei Phasen vollziehen, da noch das Zulassungsverfahren für den Anleger des Flüssiggasterminals wie auch eine Betriebsgenehmigung ausstehen. Da im Hafen aktuell kein freier Anleger für das FSRU zur Verfügung steht, wird vorübergehend der bestehende Gefahrstoffanleger genutzt und dafür kurzfristig umgebaut. Baubeginn ist Anfang September.

Anfang Oktober startet zudem der Bau der drei Kilometer langen Erdgastransportleitung, die bis zum Jahreswechsel fertiggestellt wird. Über diese Leitung werden dann nach Inbetriebnahme im Jahresdurchschnitt Gaslieferungen in Höhe von 3,5 Milliarden Kubikmeter pro Jahr ins Netz eingespeist. Das entspricht vier Prozent des deutschen Gasbedarfs.

Flüssiggas: FSRU soll 2023 an Netz gehen

In einer zweiten Phase folgt der Bau der neuen Anlegestelle bis März 2023. In der letzten Phase soll bis Ende 2023 eine Pipeline bis zum 55 Kilometer entfernten Gasfernnetz entstehen. Parallel dazu arbeitet Brunsbüttel wie Stade an einem festen, landbasierten LNG-Terminal, dass die provisorischen FSRUs ersetzen soll. Beide Terminals sollen Ende 2026 fertig sein.

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Stade will zunächst Ende 2023 mit einem FSRU ans Gasnetz gehen. Dann soll auch der Ausbau des bestehenden Industriehafens fertig sein. „FSRUs sind wichtig, um kurzfristig die Sicherheit der Gasversorgung zu gewährleisten. In Stade haben wir die Infrastruktur und die Erfahrung mit Flüssiggasen, um einen reibungslosen Betrieb zu ermöglichen. Beides stellen wir gern zur Verfügung“, sagte der Hamburger Hafenunternehmer Johann Killinger, der Geschäftsführer und Mitgesellschafter des Hanseatic Energy Hubs in Stade ist. Dieser verfügt über einen direkten Anschluss ans deutsche Gasnetz.