Hamburg. Mehr als 90 Minuten Wartezeit, die Passagiere stehen im Freien. Was die Bundespolizei für die kommende Woche plant.
Am Freitag wurde es am Hamburger Flughafen in der Mittagszeit richtig voll. Ab etwa 11.30 Uhr drängten sich die Passagiere vor der Sicherheitskontrolle, teilweise bis nach draußen. Mehr als 90 Minuten Wartezeit habe es gegeben, sagte Marcus Henschel, Sprecher der Bundespolizei.
Es seien Bundespolizisten zur Verstärkung eingesetzt worden, teilweise wurde der Frühdienst verlängert. So konnten weitere Kontrollspuren geöffnet werden. Ab 14.15 Uhr habe sich die Wartezeit reduziert. Ab etwa 15 Uhr sollen die Fluggäste weniger als 30 Minuten vor der Sicherheitsschleuse gewartet haben. Beim eigentlich dafür zuständigen Dienstleister FraSec habe es krankheitsbedingte Ausfälle gegeben, hieß es.
Flughafen Hamburg hält die Lage nach wie vor für stabil
Dabei war das befürchtete Chaos bisher weitestgehend ausgeblieben. Nur zum Start in die Sommerferien mussten Passagiere insbesondere in der Früh mitunter bis zu 90 Minuten vor der Sicherheitskontrolle ausharren, und es fielen auch immer wieder Flüge aus – doch die meisten Urlauber konnten einigermaßen planmäßig in den vorgesehenen Maschinen abheben.
„Grundsätzlich ist die Lage stabil und ruhig, auch wenn es am Morgen noch sehr starke Belastungsspitzen gibt“, sagte Hamburg-Airport-Sprecherin Janet Niemeyer als Zwischenfazit nach den ersten beiden Ferienwochen, die am 4. Juli in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern sowie drei Tage später in Hamburg begannen.
Airport rechnet mit 35.000 bis 40.000 Passagieren täglich
Die Menge an erwarteten Menschen im Helmut-Schmidt-Flughafen bleibt in nächster Zeit auf bekanntem Niveau. Pro Tag wird mit 35.000 bis 40.000 Passagieren gerechnet, meist sind zwischen jeweils 130 und 140 Ankünften und Abflügen vorgesehen – das liegt leicht unter den Spitzenwerten in diesem Sommer.
Die Sicherheitskontrolle galt bereits vor dem Ferienstart als Nadelöhr. Im Mai hatte so mancher Passagier seinen Flieger sogar verpasst, weil er dort zu lange warten musste. Die Bundespolizei ist formal für die Kontrollen der Fluggäste zuständig, durchgeführt werden sie aber vom privaten Dienstleister FraSec, der unter Personalmangel leidet.
Bundespolizei will Einsatz an Sicherheitsschleuse zurückfahren
Die Bundespolizei reagierte daraufhin und schickte täglich 15 bis 20 Kräfte zur Unterstützung in den Bereich. Zunächst war der Einsatz für die erste Ferienwoche geplant, dann wurde er für die zweite verlängert. Die Beamten würden „voraussichtlich auch in der kommenden Woche die Arbeit der Luftsicherheitsassistenten unterstützen“, sagte Bundespolizei-Sprecher Marcus Henschel auf Anfrage: „Aber in geringerem Umfang.“
- Überraschend: So lief der erste Ferientag am Airport
- Bundespolizei organisiert besonderen "Nachsendeauftrag"
- Von Freibad bis Warteschlange: Die Playlists zum Ferienstart
Tagesaktuell wird darüber nach Lagebesprechungen entschieden. Wie viele Beamte eingesetzt werden, hänge von anderen Aufgaben der Bundespolizei, der Anzahl der erwarteten Passagiere und den Kapazitäten des Dienstleisters ab. FraSec hatte für die Ferien 30 Luftsicherheitsassistenten von anderen Standorten nach Fuhlsbüttel gesendet. Die Personalsituation bei FraSec und die unter den Spitzenwerten liegende Passagierzahl ließ bereits in den vergangenen Tagen „temporär, insbesondere an den Nachmittagen“ einen leicht reduzierten Einsatz der Bundespolizisten zu, so Henschel. Abgesehen von dem Ausreißer am Freitagmittag hätten in der letzten Woche die Wartezeiten am Morgen bei maximal 60 Minuten gelegen.
Flughafen Hamburg: Fast Lanes weiterhin geschlossen
Zuletzt beschwerten sich mehrfach beim Abendblatt Geschäftsleute und Vielflieger über die Schließung der Fast Lanes, die ihnen einen schnelleren Zugang zum Sicherheitsbereich ermöglichen. Sie sind bis auf Weiteres geschlossen, wahrscheinlich auch den ganzen Juli noch, sagte Niemeyer: „Die Kapazität der Fast Lanes soll für alle Passagiere genutzt werden.“ Dies sei eine gemeinsame Entscheidung der Partner vor Ort wie dem Flughafen und der Bundespolizei gewesen, hieß es.