Hamburg. Optikerkette erwartet weniger Gewinn und zeigt sich besorgt beim Blick auf Marktumfeld. Rede ist von neuen „strategischen Initiativen“.

Verwöhnt wurden die Fielmann-Aktionäre schon in den vergangenen Monaten nicht. Um gut 30 Prozent war der Kurs der Hamburger Augenoptikerkette innerhalb eines Jahres abgesackt. Am Montag ging es nochmals um zeitweise zehn Prozent nach unten.

Der Grund: Fielmann veröffentlichte nicht gerade Mut machende kurz- und mittelfristige Prognosen für das Ergebnis. So geht die von Marc Fielmann gelenkte Aktiengesellschaft für das erste Halbjahr 2022 nun davon aus, dass der Gewinn vor Steuern bei rund 89 Millionen Euro liegen wird, im vergleichbaren Zeitraum 2021 waren es noch 96 Millionen Euro gewesen.

Fielmann: Aktien fallen, Vorstand besorgt

Zudem heißt es mit Blick auf das Gesamtjahr in einer schriftlichen Mitteilung: „Der Vorstand der Fielmann-Gruppe betrachtet das aktuelle Marktumfeld mit Sorge.“ Die andauerende Pandemie, der Krieg in der Ukraine, das anhaltend hohe Inflationsniveau und steigende Zinsen würden das Konsumklima belasten und die Kosten stark ansteigen lassen. „In diesem Umfeld erwarten wir für das Gesamtjahr eine Entwicklung, die dem in unserem Geschäftsbericht kommunizierten, pessimistischen Szenario entspricht“, heißt es weiter.

Die Konsequenz: eine angepasste Prognose. Nach dieser soll im Geschäftsjahr 2022 der Außenumsatz bei nur noch zwei Milliarden Euro liegen (Vorjahr: 1,94 Milliarden Euro) und der Vorsteuergewinn (Ebt) bei 190 Millionen Euro (Vorjahr: 209,7 Millionen Euro). Am kommenden Donnerstag lädt Fielmann zur Hauptversammlung nach Hamburg ein. Dort wolle man über „strategischen Initiativen“ berichten, welche die Profitabilität kurz- und mittelfristig steigern würden, hieß es am Montag vieldeutig.