Hamburg. Die Kontaktanfragen gehen um ein Viertel zurück. Auch in anderen Metropolen halten sich die Käufer zurück. Was heißt das für Preise?
Steigende Zinsen, Inflation und wirtschaftliche Unsicherheit führen zu ersten Verwerfungen auf dem Immobilienmarkt in Hamburg. Muss jetzt noch eine Eigentumswohnung mit Blick auf die Elbe ab einem Quadratmeterpreis von 10.000 Euro angeschafft werden? Eher nicht, sagen sich offenbar auch diejenigen, die sich das leisten können und halten ihr Geld zusammen.
In fünf der sieben deutschen Top-Metropolen ist die Nachfrage nach Luxus-Neubauwohnungen von Januar bis April 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zum Teil stark gesunken. Das zeigt eine Analyse des Online-Portals ImmoScout24 von hochpreisigen Neubau-Eigentumswohnungen.
Luxusimmobilien – Käufer in Hamburg halten sich zurück
In Hamburg, Frankfurt am Main, Köln, Düsseldorf und Stuttgart halten sich die Käufer zurück. Nur in Berlin und München floriert das Geschäft mit den Luxusappartements demnach noch.
Die Kontaktanfragen zu Luxus-Neubauwohnungen gingen in Hamburg um 26 Prozent pro Woche zurück. Damit schneidet Hamburg aber moderat ab, denn in anderen Metropolen zeigt sich ein größeres Desinteresse. So verringerten sich die Anfragen in Düsseldorf um 73 Prozent und in Köln um 46 Prozent.
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Inserate in Hamburg stehen nun zwölf Tage länger als früher
„Das Luxussegment bekommt die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs, das Ende der historisch niedrigen Zinsen sowie die Inflation momentan am deutlichsten zu spüren. Eine Abkühlung der Nachfrage und längere Vermarktungszeiten bei Luxusimmobilien sind jedoch noch kein Zeichen für sinkende Preise”, sagt Thomas Schroeter, Geschäftsführer von ImmoScout24.
Wegen der sinkenden Nachfrage müssen Verkäufer ihre Inserate länger laufen lassen, um einen Käufer zu finden. Das ist in Frankfurt und Köln am deutlichsten zu beobachten. In beiden Städten hat sich die Vermarktungszeit für Luxus-Eigentumswohnungen im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt. In Köln blieben Inserate für Neubau-Eigentumswohnungen durchschnittlich 115 Tage online und in Frankfurt 121 Tage. In Hamburg stehen die Inserate jetzt 79 Tage online, im Vorjahreszeitraum reichten noch 67 Tage.