Hamburg. Bedarf an Fachkräften in der Stadt wächst weiter. In diesem Jahr fehlen bereits 23.000 Arbeitskräfte in der Hansestadt.

Der Fachkräftemangel auf dem Hamburger Arbeitsmarkt wird sich nach Angaben der Handelskammer voraussichtlich noch weiter verschärfen. Bis zum Jahr 2035 könnten den Hamburger Unternehmen rund 133.000 Fachkräfte fehlen, in diesem Jahr seien es bereits 23.000, heißt es von der Wirtschaftsvertretung. Bisher gingen die Prognosen des Forschungsinstituts WifOR für 2035 von 127.000 fehlenden Fachkräften aus.

Aktuell stünden dem Arbeitsmarkt 893.000 Fachkräfte zur Verfügung. 2035 würden es voraussichtlich nur noch 677.000 sein. Das entspricht einem Rückgang um knapp ein Viertel (24,2 Prozent). Grund dafür seien vor allem die bevorstehenden Renteneintritte der Babyboomer-Generation.

Fehlende Fachkräfte in Hamburg: Auszubildene händeringend gesucht

Auf der anderen Seite führen die fortschreitende Digitalisierung und der Einsatz von Robotern und künstlicher Intelligenz auch zu weniger verfügbaren Jobs. Bis 2035 könnte dies 11,6 Prozent weniger Stellen bedeuten, wodurch der Mangel an Fachkräften von 133.000 entstehen kann. Gesucht werden laut Kammer in den nächsten Jahren vor allem Fachkräfte mit einer kaufmännischen oder technischen Ausbildung. Hier drohe in zwölf Jahren ein Mangel von 112.000 Personen, bei akademisch Qualifizierten könnten es gut 21.000 Personen sein.

„Für die Zukunft des Wirtschaftsstandortes Hamburg ist es besonders entscheidend, wie wir mit der drohenden Verschärfung des Fachkräftemangels umgehen“, sagte der Hauptgeschäftsführer der Handelskammer Hamburg, Malte Heyne, zu den Zahlen. „Bereits heute können rund sechs von zehn Unternehmen offene Stellen nicht besetzen. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt wird zum echten Risiko für viele Betriebe. Wenn wir nicht heute gegensteuern, werden wir eine Fachkräftekatastrophe erleben.“