Hamburg. Das war's mit dem Preisnachlass. Was die neue Luxus-Strategie des Konzerns von 2023 an außerdem vorsieht.
Bei Mercedes-Benz wird es in Zukunft beim Kauf eines Autos bundesweit einheitliche, nicht verhandelbare Preise geben. Die Zeiten, in denen sich Händler intern mit Preisen unterbieten konnten und in denen Kunden mit zum Teil hohen Rabatten gelockt wurden, sollen enden. Was ein Fahrzeug jeweils kostet, wird ab 2023 zentral festgelegt.
„Wir werden Mitte des kommenden Jahres ein neues Vertriebssystem im deutschen Markt einführen, welches das Ziel hat, die Preisstabilität unserer Autos zu stärken“, sagte Matthias Kallis, Leiter der Mercedes-Niederlassungen in Hamburg und anderen norddeutschen Städten, im Gespräch mit dem Hamburger Abendblatt. Dem Handel solle so die Möglichkeit eröffnet werden, sich „noch deutlich stärker auf eine wirklich exzellente Kundenbetreuung zu konzentrieren“ Heißt: Händler haben keine Verhandlungsspielräume mehr, sie sollen die Autos nicht über den Preis, sondern über deren und die eigene (Dienst-)Leistung verkaufen.
Stabile Auto-Preise im Zuge der Luxus-Strategie
Hintergrund ist die neue Produktstrategie, die Vorstandschef Ola Källenius vor Kurzem angekündigt hat. Mercedes-Benz will sich auf Luxusfahrzeuge konzentrieren und „die begehrenswertesten Autos der Welt“ bauen.
Im Fokus stehen „die Marken AMG, Maybach, die EQ-Modelle EQS und EQS-SUV sowie die S-Klasse, die G-Klasse und der GLS“, sagt Kallis. Und: „Stabile und der Wertigkeit der Produkte angemessene Preise sind ein wichtiger Bestandteil einer auf Luxus ausgerichteten Strategie. Schließlich geht es auch darum, dadurch die Innovations- und Investitionskraft des Unternehmens zu gewährleisten.“
Hohe Nachfrage – vor allem nach Elektroautos
Schon derzeit fällt es Mercedes-Benz, wie den meisten Autokonzernen, leichter, höhere Preise für ihre Fahrzeuge als in der Vergangenheit zu erzielen. Das liegt an der hohen Nachfrage, gerade nach Elektroautos, und dem geringeren Angebot wegen gestörter Lieferketten, den Auswirkungen der Corona-Pandemie und dem Krieg in der Ukraine. Kallis sagt dazu: „Leider kommt es aber momentan zu massiven Einschränkungen, was dazu führt, dass viele Fahrzeuge nicht so gebaut werden können, wie unsere Kunden das erwarten, oder eben nur mit erheblichen Verzögerungen.“ Auf den Großteil der Neufahrzeuge müssten die Besteller derzeit mindestens zwölf Monate warten, was natürlich viel zu lange sei.
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Allein Mercedes-Benz hat im vergangenen Jahr 100.000 rein elektrische Fahrzeuge und 180.000 Hybrid-Modelle verkauft – die Geschwindigkeit dieser Entwicklung hat den Hamburger Mercedes-Chef „sehr überrascht“.
Modelle wie die A- oder B-Klasse werden nach Einschätzung von Branchenexperten mittelfristig verschwinden. Dass Einsteiger-Modell von Mercedes-Benz werde die C-Klasse.