Harburg. Hamburgs ältestes Baudenkmal muss mit hohem Aufwand stabilisiert werden. Mehr als eine Million Euro soll bereitgestellt werden.

Hamburgs ältestes Baudenkmal, das Harburger Schloss, muss mit Millionenaufwand stabilisiert werden. Während bereits laufender Bauarbeiten habe sich herausgestellt, dass eine Stahlskelettkonstruktion im Baugrund nötig sei, um die statische Sicherheit zu gewährleisten, teilten die Bürgerschaftsfraktionen der SPD und der Grünen am Sonntag mit.

Das Gebäude soll später für Besucher zugänglich gemacht werden. Für die nötigen Arbeiten wollen die rot-grünen Regierungsfraktionen nun die Finanzierung sichern.

Harburger Schloss: Millionen für kulturelles Erbe

Gut eine Million Euro soll aus dem Sanierungsfonds Hamburg 2030 bereitgestellt werden, wie es hieß. Weiterhin könnten 400.000 Euro aus dem investiven Quartierfonds zur Verfügung stehen, um das kulturelle Erbe zu bewahren. Die Bürgerschaft soll am 11. Mai über den Antrag abstimmen.

„Die Umplanung der bisherigen Baumaßnahme wird nicht nur zur Sicherung der Räumlichkeiten beitragen, sondern auch dazu führen, dass ein im Kellergewölbe angedachter Ausstellungsraum nun viel höher angelegt werden kann und so eine umlaufende Galerie für Museumsbesucher entsteht“, erklärte Isabella Vértes-Schütter, die kulturpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion Hamburg.

Das Gewölbe des Harburger Schlosses.
Das Gewölbe des Harburger Schlosses. © Andre Zand-Vakili

"Ein echter Schatz" mit neuen Perspektiven

„Das Harburger Schloss ist die Keimzelle Harburgs und ein bedeutendes Kulturerbe der Stadt. Nachdem in den 1970er-Jahren der Ostflügel des Schlosses durch einen Abriss unwiederbringlich verloren gegangen sei, bleibe mit dem Westflügel, der auf das gotische „Hohe Haus“ aus der Zeit um 1440 zurückgeht, ein echter Schatz erhalten: „Bisher verborgen liegt dort der älteste erhaltene Raum Hamburgs“, so die SPD-Politikerin.

„Der Besuch im Schloss wird neue Perspektiven auf die Geschichte Hamburgs ermöglichen. Einmal mehr wird so die Strahlkraft des Harburger Museums sowie die kulturelle Attraktivität des Südens unserer Stadt gestärkt“, sagte René Gögge, kulturpolitischer Sprecher der Grünen-Bürgerschaftsfraktion, im Hinblick auf den gemeinsamen Antrag.

Das seit der Gotik mehrfach umgebaute Harburger Schloss ist prägend für den Stadtteil Harburg und Hamburgs ältestes Baudenkmal – bereits um das Jahr 1000 gab es hier eine erste Befestigung.